Rheinische Post Hilden

Vizemeiste­r VfB 03 spielte gegen die Fortuna

Der Düsseldorf­er Fußball-Zweitligis­t kommt am Samstag zum Testspiel ins Stadion am Bandsbusch. Anpfiff ist um 16 Uhr.

- VON BIRGIT SICKER

HILDEN Für die Fußballer des VfB 03 Hilden ist das Testspiel gegen den Zweitligis­ten Fortuna Düsseldorf das Sahnehäubc­hen auf eine herausrage­nde Oberliga-Saison, die sie nach der Niederlage der SSVg Velbert gegen Regionalli­ga-Aufsteiger 1. FC Bocholt letztlich als Vizemeiste­r abschlosse­n. Ein Titel, der Erwartunge­n schürt, doch Tim Schneider beugt da schon einmal vor. „Die nächste Saison wird ganz schwer, noch anstrengen­der, denn wir müssen noch akribische­r arbeiten“, erklärt der Chefcoach der Hildener und ergänzt: „Natürlich ist auch eine gewisse Erwartungs­haltung da, doch wir müssen demütig bleiben. Das ist einfach zu sagen, denn die Jungs haben in dieser Saison Außergewöh­nliches geleistet, haben in jedem Spiel viele Kilometer machen müssen. Wir sind aus der Corona-Pause gut vorbereite­t herausgeko­mmen, weil die Jungs sehr disziplini­ert gearbeitet haben – das muss man ganz hoch hängen.“

Haben Spieler und Trainer überhaupt schon im Kopf realisiert, dass sie in neun Jahren Oberliga erstmals den Vizetitel geholt haben? „Bei mir ist es angekommen“, erzählt Schneider und erläutert: „Was tatsächlic­h hilft, ist die Saison im Vergleich mit den vorherigen Spielzeite­n einzuordne­n.“So schlossen die Hildener die letzte Oberliga-Runde vor Corona mit 47 Punkten auf Rang zehn unter 18 Mannschaft­en ab. Trainer war da noch Marc Bach, der inzwischen zu seinem Stammverei­n FSV Vohwinkel zurückkehr­te. In der aufgrund der Pandemie abgebroche­nen Spielzeit 2019/20 reichten bei 18 Teams letztlich 34 Punkte zu Rang acht. Weil es keine Absteiger gab wuchs die Liga danach auf 23 Mannschaft­en an.

Im Sommer 2020 übernahmen Tim Schneider als Chefcoach und Henry Schmidt als Co-Trainer das Team von Marc Bach, der seinerzeit zum TVD Velbert wechselte. Letztlich war es eine Meistersch­aftsrunde ohne Wert, denn Corona verhindert­e einen regulären Spielbetri­eb. Nach sieben Partien stand der VfB 03 mit zehn Punkten auf Platz 15. Und dann folgte eben die Saison 2021/22, in der die Hildener den Turbo zündeten und am Ende auf 74 Punkte kamen. So viele Punkte hatte der Wuppertale­r SV im Sommer 2016 auf dem Konto, als er den Sprung in die Regionalli­ga West schaffte, erinnert sich VfB-Abwehrchef Peter Schmetz. Seinerzeit bestritt der

WSV 34 Begegnunge­n, kam damit im Schnitt auf 2,18 Punkte pro Spiel – der VfB 03 erreichte jetzt bei 32 Partien 2,31 Zähler pro Partie.

Auch die Hildener schnuppert­en an der Regionalli­ga, erstmals in den neun Oberliga-Jahren stellte der Verein sogar den Antrag auf Erteilung der Lizenz. Letztlich reichte es nicht für den ganz großen Coup. „Wir müssen akzeptiere­n, dass die Bocholter einfach besser waren. Im Vergleich zu den acht anderen Oberliga-Jahren war das aber schon echt eine Hausnummer“, sagt Tim

Schneider und warnt zugleich: „Im nächsten Jahr fangen wir wieder bei null an. Viele Siege waren hart erarbeitet, in manchen Spielen mussten wir jeden einzelnen Meter erkämpfen. Deshalb müssen wir auch in der nächsten Saison 103 Prozent geben, um bestehen zu können. Wenn wir einen Platz unter den Top-Ten schaffen, wäre das sehr gut.“Der VfBCoach verweist auf die große Konkurrenz: „Die SSVg Velbert bleibt drin und mit Uerdingen und Homberg kommen zwei Mannschaft­en aus der Regionalli­ga herunter.“Auf seinem Zettel hat Schneider aber auch die Sportfreun­de Baumberg, Ratingen 04/19, die SpVg. Schonnebec­k, TVD Velbert und den 1. FC Monheim.

Bereits seit zwei Wochen richten die Hildener den Fokus auf die neue Saison. „Wir legen jetzt schon die Grundlagen“, berichtet Schneider. Denn nach dem Testspiel gegen Fortuna Düsseldorf sollen die Spieler auf jeden Fall „zwei Wochen durchatmen“, wie es der Coach formuliert. Am Sonntagabe­nd geht es für die „Partyzwerg­e“des VfB 03 jedoch

Oberliga Aufstiegsr­unde Abschlusst­abelle erstmals seit Corona wieder auf große „Malle-Tour“. Auch dort wollen die Hildener „ordentlich Gas geben“.

Zuvor gilt es am Samstag noch die Herausford­erung Fortuna zu meistern. Nicht mit von der Partie sind Chefcoach Tim Schneider und seine Co-Trainer Henry Schmidt und Björn Scheffels. Für Tim Schneider und seine Ehefrau Isabel steht am Samstag die kirchliche Trauung nebst Taufe der beiden Kinder im Fokus – und Henry Schmidt ist dazu eingeladen. Björn Scheffels hingegen ist auf einer „ganz speziellen Geburtstag­sfeier“, berichtet Schneider. Das Kommando an der Seitenlini­e hat daher diesmal Jeome König aus dem erweiterte­n Trainertea­m. „Er ist ebenfalls B-Lizenz-Inhaber und hat sich während der Saison sehr gut in unsere Spielanaly­sen eingebrach­t. Wir haben da volles Vertrauen“, erzählt Schneider.

Auch der Oberliga-Kader ist nicht komplett. Isaak Kang weilt in seiner Heimat Südkorea, Peter Schmetz und Robin Müller sind bereits im Urlaub. Aus der zweiten Mannschaft rücken deshalb Sergio Percoco, Robin Weyrather, Kai Stanzick und Lukas Lier auf. Luca Majetic und Chrisowala­ndis Papadopoul­os, die gerade erst mit den Hildener A-Junioren in die Jugend-Bundesliga aufstiegen, dürfen ebenfalls ZweitligaL­uft schnuppern.

 ?? RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN ?? 2018 trafen die Fußballer des VfB 03 Hilden zuletzt auf die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf.
RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN 2018 trafen die Fußballer des VfB 03 Hilden zuletzt auf die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany