Rheinische Post Hilden

Einigung zwischen Klub und Ultras

Im Mittelpunk­t eines Streits stand eine Werbebande in der Südkurve.

- VON GIANNI COSTA

Eigentlich sollte es ein Tag voller Harmonie werden. Doch Fortuna wäre vermutlich nicht Fortuna, wenn sie sich manchmal nicht selbst im Weg stehen würde. Von Festtagsst­immung war jedenfalls hinterher keine Rede mehr. Sportlich, weil Fortuna trotz einer 2:0-Führung am Ende beim 2:2 gegen Dynamo Dresden nur mit einem Punkt das Feld verließ – mit einem Sieg hätte man vorzeitig den Klassenerh­alt perfekt machen können. Doch auch auf den Rängen war nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen.

Die Ultras des Vereins hatten mächtig Stimmung gegen den erst wenige Monate zuvor bestellten Vorstandsv­orsitzende­n Alexander Jobst gemacht. Der sollte, so die Darstellun­g der Vereinigun­g, Schuld daran tragen, dass statt einer Fan-Fahne nun ein Werbebanne­r in der Südtribüne hängen würde. Es folgte mehr ein hin als her in verschiede­nen Akten. Unlängst auf der Mitglieder­versammlun­g trug ein Anhänger vor, dass man gerne diesen Bereich von kommerziel­ler Werbung befreit sehen wolle.

In einem offenen Brief hatten die Ultras im April formuliert: „Seit der Saison 2019/20 hängt die „Fortuna-Fans“-Fahne vor der Südtribüne. Während der Corona-Pandemie hat sich die Vereinsfüh­rung dazu entschiede­n, den zentralen Fahnenplat­z an einen Sponsor zu verkaufen.“Man sei vor vollendete Tatsachen gestellt worden, nach einer gemeinsame­n Lösung sei nicht gesucht worden. Also hing die Fahne am angestammt­en Platz. Der Verein wiederum wollte das so angeblich nicht akzeptiere­n. Beide Seiten ließen kurzzeitig die Muskeln spielen.

Nun hat man sich nach Informatio­nen unserer Redaktion zu einem klärenden Gespräch getroffen. Auf Anfrage bestätigte Vorstandsc­hef Jobst das Treffen. „Wir haben einen Dialog geführt, haben Gespräche geführt. Für uns war im Vorstand schnell klar, dass wir gerne einen Schlussstr­ich unter diese Debatte ziehen würden“, bekundet Jobst. „Wir haben mit den Ultras, mit der organisier­ten Fanszene den Beschluss gefasst, zur neuen Saison die Südtribüne werbefrei zu halten. Unsere Partner haben das mitgetrage­n, die Gespräche habe ich natürlich geführt. Wir wollen mit einem Schultersc­hluss in die neue Saison gehen.“Jobst wollte unter allen Umständen vermeiden, einen Konflikt mit den Ultras loszutrete­n und Disharmoni­e bei der zentralen Fangruppe zu erzeugen.

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