Rheinische Post Hilden

Noch viele offene Fragen beim Absteiger SC West

- VON CHRISTOPHE­R BACZYK

DÜSSELDORF Am Ende waren sich die Vereinsver­antwortlic­hen des SC West am Sonntag einig. „Wir sind nicht durch das Spiel heute abgestiege­n“, sagte Spielertra­iner Martin Wagner. Und Abteilungs­leiter Frank Laurini pflichtete ihm wenig später bei: „Heute war nochmal die allerletzt­e Chance, aber es hat leider nicht gereicht.“Die 1:4-Niederlage beim FSV Duisburg besiegelte den Abstieg in die Landesliga und stand dabei sinnbildli­ch für die Defizite der Linksrhein­ischen in dieser Saison.

Wie so häufig waren die Westler dem Gegner spielerisc­h keineswegs unterlegen, doch in den wichtigen Momenten schafften sie es nicht, das Spiel für sich zu entscheide­n. Als Torjäger Marco Lüttgen am Sonntag den zwischenze­itlichen Ausgleich erzielte, verpassten die Düsseldorf­er es, in ihrer besten Phase des Spiels einen Treffer nachzulege­n. „Wir haben wieder gesehen, dass wir nicht zwingend genug vors Tor kommen“, stellte Wagner fest. Laurini ergänzte: „Ich bin der Meinung, wir schießen auch zu wenig aufs Tor.“Mit 45 Treffern haben die Linksrhein­ischen im Ligavergle­ich die drittwenig­sten Tore erzielt. Nur Torjäger Marco Lüttgen konnte die Zehn-Tore-Marke knacken.

Auch in der Defensivar­beit gab es einige Probleme. Immer wieder brachten sich die Linksrhein­ischen durch einfache Fehler selbst in Schwierigk­eiten. In 20 der 33 Ligaspiele geriet die Mannschaft mit 0:1 in Rückstand. „Wenn man es über die Dauer der Saison sieht, haben wir es nicht geschafft, stabiler zu stehen“, konstatier­te Wagner. Hinzu kommt, dass sich die Düsseldorf­er auch personell immer wieder selbst schwächten. Vier Rote Karten in den elf Spielen der Abstiegsru­nde sind der Ligahöchst­wert. So stellte Wagner am Sonntag nach Abpfiff fest, dass der Abstieg angesichts der vielen Probleme „letztendli­ch verdient“sei. „Es sind kleinere Mosaikstei­nchen, die in dieser Saison bei uns einfach nicht gegriffen haben“, analysiert­e er. Seine eigene Zukunft ließ der Ex-Profi zunächst offen.

Auch ein paar Tage nach dem Spiel, gab es bei den Linksrhein­ischen noch einige ungeklärte Fragen. „Ich habe das erstmal sacken lassen und die Jungs alle in Ruhe gelassen“, sagte Laurini. „Ich weiß, dass einige Spieler Ambitionen haben, höher zu spielen, aber was daraus wird, muss man sehen.“Was den Verbleib von seinem Spielertra­inerduo angeht, zeigte er sich vorsichtig optimistis­ch: „Wir haben noch gar nicht gesprochen. Ich halte es aber für sehr wahrschein­lich, dass Martin Wagner und Maciej Zieba bleiben. In welcher Funktion, ist sicher noch nicht geklärt.“Möglich ist auch, dass die beiden Routiniers in der kommenden Saison nur noch von der Seitenlini­e als Trainer die Mannschaft führen.

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