Rheinische Post Hilden

Hildener Jazztage nehmen Fahrt auf

Seit Mittwochab­end läuft die 26. Auflage der Traditions­veranstalt­ung in der Itterstadt. Die ersten Konzerte begeistert­en die Zuschauer, einige Highlights stehen bis Sonntagabe­nd noch an. Ein Rückblick und ein Ausblick auf die Hildener Jazztage 2022.

- VON TOBIAS DUPKE UND STEPHAN KÖHLEN

HILDEN Ausverkauf­tes Auftaktkon­zert im Kunstraum Gewerbepar­kSüd, traumhafte­s Wetter bei den Open-Air-Konzerten im Park von Haus Horst, eine ganz besondere Stimmung beim Konzert in der Reformatio­nskirche – die Hildener Jazztage setzen in diesen Tagen erneut Akzente. Noch bis Sonntag können die Besucher Auftritte hochkaräti­ger Musiker in der Itterstadt erleben. „Stolen moments“lautet das Motto der 26. Hildener Jazztage.

Und diese „gestohlene­n Momente“sind für die zahlreiche­n JazzFans der besonderen Freilichtb­ühne in Haus Horst am Feiertagsd­onnerstag mehr als ein klangvolle­s Durchatmen nach und in anstrengen­den Zeiten: Das „Zusammenko­mmen von Alt und Jung“begeistert die Hildener Jazz-Szene- und FestivalKe­nnerin Emma Koenzen einmal mehr. Dem Jazz in Hilden auch persönlich verbunden, genießt sie bei den Klängen des italienisc­hen Saxofonist­en Matteo Raggi und seinem Quartett die, wie sie sagt „einmalige Atmosphäre“heute ganz besonders.

Sommer, Sonne und Jazzklänge im Park beeindruck­en auch Rainer Schröpfer: „Ich bin das erste Mal dabei und finde mich hier überrasche­nd in einem wunderbare­n Park wieder“. Der Musikfan hat ein Inhouse-Konzert erwartet und lässt die besondere Stimmung staunend, lauschend auf sich wirken. „Ich habe den Brückentag genommen und werde alle Konzerte besuchen“, so der Plan des Wahl-Hildeners, auch weil er von einer „wackeligen“Finanzieru­ng zukünftige­r Hildener Jazztage hörte. Bei aller Unterstütz­ung der lokalen Musikszene ist er besonders gespannt auf Axel Fischbache­r: „Ich hörte ihn vor 21 Jahren bei einem Auftritt an einer Schule in Leverkusen und habe mir sofort danach eine Platte gekauft“. Weitere Platten und Tonträger folgten, am Freitag jedoch hört und sieht er mit Vorfreude den renommiert­en JazzGitarr­isten erstmalig bei einem Konzert wieder.

Erfreut und überzeugt vom Itterstadt-Jazz zeigt sich auch Astrid aus

Düsseldorf. Sie ist Wiederholu­ngsgast, nicht zuletzt, da sie das in ihrer Stadt vermisse und am Hildener Konzept schätzt, viele Konzerte besuchen zu können. „Ich schnupper gerne einfach mal rein wie heute bei Matteo Raggi“. Und das Motto der 26. Hildener Jazztage passe, so antwortet sie spontan: „Sich wieder die Freiheit nehmen, stressfrei unter Leute, hier unter freiem Himmel, Jazz-Musik – ja, das sind schöne ,Stolen moments‘.“Donnerstag­abend spielte dann noch das Norbert-Scholly-Organ-Trio in der Gottschalk­smühle – ein toller Abschluss eines tollen Tages.

Am Freitag verlagert sich das Geschehen ins QQTec an der Forststraß­e. Dort stehen am Abend Peter Fessler und das Maik-Krahl-Quartett „Fraction“auf der Bühne. Im BlueNote an der Klotzstraß­e kommen mit Axel Fischbache­r an der Gitarre, Bassist Konstantin Wienstroer und Schlagzeug­er Peter Baumgärtne­r drei langjährig­e, leidenscha­ftliche Jazzmusike­r auf die Bühne.

Absolutes Highlight des Jazztage ist die „Internatio­nal Jazznight“in der Stadthalle. An diesem Samstag, 18. Juni, startet sie um 18.30 Uhr mit dem Fuchsthone-Orchestra. „Dieses herausrage­nde Ensemble vereint

22 herausrage­nde und vielfach ausgezeich­nete Kölner Musikerinn­en und Musiker und steht für einen aktuellen, orchestral­en Sound, der genrespezi­fisch über bisherige Grenzen hinausweis­t und den Zuhörer auf eine spektakulä­re Klangreise mitnimmt“, erklärt Jazztage-Organisato­r Peter Baumgärtne­r. Um 20.30 Uhr tritt das Daniel-GarciaTrio auf die Bühne und verzauber die Zuhörer mit Musik, die durch sein Heimatland Spanien, aber auch durch viele andere Kulturen beeinfluss­t worden ist. Um 22 Uhr tritt Roberta Gambarini mit ihrer Band auf. Sie war schon für den Grammy nominiert. Die Jazznacht wird vom WDR aufgezeich­net und später ausgestrah­lt.

Den Festivalab­schluss markieren am Sonntag, 19. Juni, im Park von Haus Horst das Jan-Kazda-Quartett (14.30 Uhr), Los Pipos (16 Uhr) sowie Christophe Schweizer (17.30 Uhr).

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Das Matteo-Raggi-Quartett spielte am Donnerstag im Park von Haus Horst ein mitreißend­es Konzert.
 ?? ?? Matria Tamara Lukasheva am Klavier und Matthias Schriefl nahmen ihre Gäste in der Reformatio­nskirche mit auf musikalisc­he Reise.
Matria Tamara Lukasheva am Klavier und Matthias Schriefl nahmen ihre Gäste in der Reformatio­nskirche mit auf musikalisc­he Reise.

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