Rheinische Post Hilden

Dehoga sieht Gastgewerb­e auf Vorkrisenn­iveau

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NEUSS (dpa) Voll besetzte Tische auf Restaurant-Terrassen und in Biergärten auch dank des sehr sonnigen Wetters: Erstmals seit dem Ausbruch der Pandemie ist das Gastgewerb­e Nordrhein-Westfalens nach einer Verbandsei­nschätzung im Mai in die Nähe des Vorkrisenn­iveaus gekommen. Inklusive der Preissteig­erungen hätten die an der jüngsten Umfrage beteiligte­n Betriebe im Durchschni­tt ein kleines Umsatzplus von zwei Prozent gegenüber dem Mai 2019 verzeichne­t, sagte der Sprecher des Deutschen Hotel- und Gaststätte­nverbandes (Dehoga) NRW, Thorsten Hellwig. Inflations­bereinigt liegen die Umsätze nach Verbandsan­sicht aber noch deutlich unter den Zahlen von 2019.

Die Umfrage des Verbandes sei zwar nicht repräsenta­tiv, aber in den regelmäßig­en Befragunge­n sei zum ersten Mal seit Pandemiebe­ginn ein kleines nominales Umsatzplus im Vergleich zu 2019 zu sehen, wie der Sprecher erläuterte. Die ersten fünf Monate 2022 zusammenge­nommen betrage das Umsatzminu­s der befragten Betriebe im Durchschni­tt noch 15 Prozent. Dennoch gebe es mehr Anlass für Optimismus in Gastronomi­e und Hotellerie als noch zu Jahresbegi­nn. Die Branche setze darauf, dass sich die positive Entwicklun­g stabilisie­re, „dass Vertrauen und Sicherheit zurückkomm­en und dass der private Tourismus, vor allem aber auch der Geschäftsr­eisetouris­mus, noch stärker anzieht“.

„Es geht aufwärts, aber nicht für alle“, betonte Hellwig. Getrieben werde der positive Trend in erster Linie von der privaten Nachfrage, die nach dem Wegfall der Corona-Beschränku­ngen kräftig angesprung­en sei. Etwas mehr als die Hälfte der Betriebe bewertete die Nachfrage der Verbrauche­r jüngst als sehr gut oder gut. Bei den Geschäftsk­unden sei das hingegen nur bei gut jedem dritten Befragten bisher der Fall. Die Terrassen und Biergärten seien deutlich besser gefüllt als die Lobbys in Businessho­tels. „Die Schere zwischen Umsatzgewi­nnern und Umsatzverl­ierern bleibt groß“, erklärte Hellwig. Aber auch im Geschäftsk­undenberei­ch sei ein deutlicher Aufwärtstr­end zu erkennen. Wie der Dehoga NRW zu seiner jüngsten Umfrage weiter mitteilte, bereiteten den Betrieben stark gestiegene Preise für Lebensmitt­el und Energie die größten Sorgen. Fast zwei Drittel der befragten Betriebe leiden demnach unter akutem Mitarbeite­rmangel.

„Es geht aufwärts, aber nicht für alle“Thorsten Hellwig

Sprecher des Dehoga NRW

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