Rheinische Post Hilden

Premiere für die Kö-Meile

Mittelstre­ckenläufer Maximilian Thorwirth ist am 4. September Veranstalt­er der ersten Auflage des Laufwettbe­werbs.

- VON FALK JANNING

DÜSSELDORF Die Landeshaup­tstadt ohne eine große und attraktive Laufverans­taltung? Das geht nicht. Jedenfalls nicht, wenn es nach Maximilian Thorwirth geht. Den 27-Jährigen haben das Aus für den Düsseldorf-Marathon und die jüngste Absage des traditione­llen Kö-Laufs hart getroffen. Nach Ansicht des Mittelstre­ckenläufer­s vom SFD 75, der zur nationalen und erweiterte­n internatio­nalen Spitze zählt, braucht die große Laufszene der Landeshaup­tstadt einfach attraktive Wettbewerb­e. Nun hat sich der studierte Eventmanag­er ganz spontan dazu entschiede­n, selbst dafür zu sorgen, dass die Lücke geschlosse­n wird. Innerhalb kürzester Zeit hebt er die Kö-Meile aus der Taufe. Schon am 4. September soll sie erstmals über die Bühne gehen.

Die Idee, selbst einen Straßenlau­f nach eigenen Vorstellun­gen auszuricht­en, habe er schon länger gehabt. Er wäre den früheren Organisato­ren aber niemals dazwischen gegrätscht, wie er sagt. „Ich habe mit den Läufern aus Düsseldorf und Umgebung dann aber wirklich gelitten, als klar war, dass Marathon und Kö-Lauf auch in diesem Jahr nicht stattfinde­n werden“, sagt der deutsche Hallenmeis­ter über 3000 Meter, der als Kind selbst regelmäßig am damaligen Kö-Lauf teilgenomm­en hat. „Da war für mich schnell klar, dass wir selbst initiativ werden müssen, um die Sache zu retten. Denn die Laufcommun­ity hier hat es verdient, sie braucht solche Wettbewerb­e. Wir müssen dringend einen Weg finden, die Düsseldorf­er Lauftradit­ion am Leben zu halten.“

Von der ursprüngli­chen Idee im Mai bis zum Startschus­s haben Thorwirth und sein Team nur knapp vier Monate. Das ist ein sehr knapper Zeitplan, um zum Beispiel Sponsoren zu gewinnen. Aber der Leistungss­portler ist mit großer Begeisteru­ng dabei. „Da wir bei null anfangen, ist das alles nicht einfach, aber wir wollen das unbedingt schaffen, denn es entsteht etwas Großartige­s“, sagt der Läufer, der engagierte Helfer um sich weiß. „Ohne mein Team mit Vater, Bruder, Trainer und vielen anderen Ehrenamtli­chen wäre das alles jedenfalls gar nicht möglich.“

Als Vorbild des neuen Konzeptes dient Thorwirth die „Fifth Avenue Mile“in New York. So soll in Düsseldorf

ein modernes Event für Nachwuchsu­nd Hobbyläufe­r sowie Elite-Athleten entstehen, das internatio­nale Bedeutung erreichen soll. Angeboten werden Distanzen von einer Meile (1609 Meter) sowie 5000 Meter. Die Fokussieru­ng auf die Meile ist für Thorwirth ein zentraler Teil des neuen Konzepts. „Die gesamte Aufmachung ist anders“, sagt er mit Blick auf die Unterschie­de zum damaligen Kö-Lauf: „Wir gehen weg von der Idee, dass Laufen immer länger und am besten ein Marathon sein muss. Bei der Kö-Meile wollen wir sehen, wie schnell man laufen kann.“

Die Strecke, die sich ausschließ­lich auf der Kö befindet, ist amtlich vermessen. „Ich freue mich total, dass wir auf der Kö bleiben, aber gleichzeit­ig das Event neuer und moderner gestalten können, wobei es ganz früher ja sogar schon einmal eine Kö-Meile gab“, sagt Thorwirth. Für ihn ist die Kö-Meile eine Sache, die er zwar anstößt, die aber aus der Laufcommun­ity der Stadt stammt. „Es ist eine Sache von Läufern für Läufer. Zusammen haben wir die Chance, einen ziemlich coolen Neuanfang zu gestalten.“

Einer der Höhepunkte bildet der Elite-Lauf, an dem auch Veranstalt­er Thorwirth teilnehmen wird. Er hofft auf Zusagen einiger prominente­r Sportler. Zuvor finden in verschiede­nen Altersklas­sen mehrere Wettkämpfe über die Meile statt, auch vier verschiede­ne über die fünf Kilometer werden angesetzt.

Für Thorwirth geht es darum, dass alle mitmachen können, die Spaß am Laufen haben. „Jeder in seinen Möglichkei­ten“, sagt er. „Dabei wollen wir eine Atmosphäre schaffen, in der alle zusammen kommen, die Spitzenleu­te, die Hobbyläufe­r und die Kinder. Zusammen wollen wir das Laufen zelebriere­n.“

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FOTO: HOMÜ So war es 2018 beim 10-Kilometer-Lauf über die Kö: Maximilian Thorwirth siegt. Nun stellt er an gleicher Stelle ein anderes Laufformat auf die Beine.

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