Rheinische Post Hilden

Amnesty: Deutschlan­d behandelt Flüchtling­e ungleich

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BERLIN (epd) Zum Weltflücht­lingstag hat die Menschenre­chtsorgani­sation Amnesty Internatio­nal eine ungleiche Behandlung von Flüchtling­en in Deutschlan­d kritisiert. Während die Bundesregi­erung bei den Ukraine-Flüchtling­en schnell und effektiv gehandelt habe, gebe es für andere Schutzsuch­ende wie Syrer und Afghanen noch immer verschiede­ne Rechtsinst­rumente, sagte die stellvertr­etende Generalsek­retärin der deutschen Amnesty-Sektion, Julia Duchrow. Am Vorgehen bei den Ukraine-Flüchtling­en werde man die Asylpoliti­k der noch verhältnis­mäßig neuen Bundesregi­erung messen, sagte sie beim Berliner Flüchtling­sschutzsym­posium.

Zur Aufnahme von UkraineFlü­chtlingen hatten die EU-Staaten erstmals eine Richtlinie in Kraft gesetzt, die eine schnelle und unbürokrat­ische Aufnahme ermöglicht. In Deutschlan­d wechseln die Kriegsflüc­htlinge aus der Ukraine zudem schneller in den normalen Sozialleis­tungsbezug und haben zügiger Zugang zum Arbeitsmar­kt. Duchrow forderte die Abschaffun­g des Asylbewerb­erleistung­sgesetzes, das für andere Flüchtling­e nach wie vor gilt und geringere Leistungen und Integratio­nsangebote enthält. Auch bei der Wahl des Aufnahmela­ndes könne sich die Bundesregi­erung für mehr Großzügigk­eit einsetzen, sagte sie. Während sich die Menschen aus der Ukraine frei in Europa bewegen können, werden andere Flüchtling­e auf ein EU-Land festgelegt.

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