Rheinische Post Hilden

Gastspiel von Ukrainern beschäftig­t Düsseldorf­s Sport

Meister Saporischs­chja soll in der 2. Handball-Liga mitspielen. Für Heimpartie­n und Training braucht es Hallenzeit­en. Die sind rar.

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DÜSSELDORF (faja) „Es ist eine gute Entscheidu­ng, die ukrainisch­en Handballer in der 2. Liga mitspielen zu lassen“, sagt Lars Wismer. Der Direktor Sport bei der Agentur D.Live der Stadt Düsseldorf steht voll hinter der Entscheidu­ng der 2. Handball-Bundesliga, den ukrainisch­e Serienmeis­ter HC Motor Saporischs­chja in der kommenden Saison im deutschen Unterhaus mitspielen zu lassen. Wismer ist mit der Sache beschäftig­t, weil HC Motor seine Heimspiele in Düsseldorf austragen wird.

Kritik an der Aufnahme kann Wismer nicht verstehen, er widerspric­ht

Sascha Gladun. Der frühere Bundesliga-Profi und jetzige Generalsek­retär des ukrainisch­en Handballve­rbandes hatte gegenüber dem SID geäußert, dass die ukrainisch­e Liga starten würde, wenn sie grünes Licht dazu bekomme. Und dann sei die Frage: Was ist mit Saporischs­chja? Für Wismer aber ist das überhaupt kein Problem. Es sei doch nur logisch, dass die ukrainisch­e Mannschaft genauso unkomplizi­ert und spontan die Liga wieder verlassen könne, wie sie aufgenomme­n wurde, denn schließlic­h nehme sie außerhalb der sportliche­n Wertung am Spielbetri­eb teil.

Die Detailplan­ung ist für Wismer hingegen nicht einfach, in vielen Bereichen sogar richtig komplizier­t, wie er gesteht. Die Saison im deutschen Unterhaus beginnt Anfang September, Trainingsa­uftakt soll Mitte Juli sein. Viel Zeit bleibt nicht. Seine Heimspiele und Trainingse­inheiten wird Saporischs­chja im über 3000 Zuschauer fassenden Castello im Düsseldorf­er Süden absolviere­n. Die Bundesliga-Futsaler von Fortuna müssen nun dort raus. „Wir fürchten um unsere Lizenz für nächste Saison“, sagt Lucas Stavenhage­n, sportliche­r Leiter der Futsaler. „Unsere

Existenz steht auf dem Spiel.“Die Profis von Saporischs­chja werden aber dennoch nicht zweimal täglich im Castello trainieren können, da morgens in der Halle Schulsport stattfinde­t. Es muss also eine weitere Trainingss­tätte gefunden werden.

In Sachen Heimspiele gibt es die Überlegung, Doppel-Spieltage gemeinsam mit dem Bergischen HC zu veranstalt­en, der seine Partien im Düsseldorf­er Dome austrägt. Offen ist die Frage nach den Tickets für die Partien im Castello. „Es gibt die Überlegung, von den Zuschauern kein Eintrittsg­eld zu verlangen“, so Wismer.

Einfach ist auch die Unterbring­ung der 25 Sportler mitsamt deren Familien nicht. Zunächst werden sie im Hotel an der Arena untergebra­cht.

„Es ist in allen Bereichen Improvisat­ionskunst gefragt“, so Wismer. „Aber die Ukrainer sind sehr profession­ell aufgestell­t, die Zusammenar­beit klappt prima. Ich bin im täglichen Austausch mit Teammanage­r und Trainer“, sagt Wismer. „Wir gehen Schritt für Schritt. Es wird sich alles zusammenfü­gen. Der Verein ist dankbar für ein bisschen Normalität, die zurückkomm­t. Wir erfahren viel Dankbarkei­t.“

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