Rheinische Post Hilden

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Seit dem Sturm auf die Bastille 1789 hatte es immer wieder Überlegung­en gegeben, Ludwig XVI. (Bild) vor den revolution­ären Kräften in Sicherheit zu bringen. Was den Monarchen am Ende davon überzeugte, Paris zu verlassen, ist bis heute umstritten. Im Herbst 1789 hatte er seinen Palast in Versailles verlassen müssen, seitdem lebte er im Palais des Tuileries in Paris mehr oder weniger wie ein Gefangener. In der Nacht zum 21.Juni 1791 entwischte die königliche Familie ihren Bewachern. Doch schon der Beginn der Flucht begann anders als geplant. Eigentlich hatte man am Abend abreisen wollen. Weil Marie Antoinette jedoch noch am späten Abend zu einer Audienz erscheinen musste, verließen die Fliehenden Paris erst kurz nach Mitternach­t. Auch während der Reise gab es mehrere Pannen, die die Reise des Königs, seiner Ehefrau Marie Antoinette und der gemeinsame­n Kinder Marie Thérèse und Louis Charles verzögerte­n. Die Schwester des Königs gab sich als Kinderfrau aus, während die eigentlich­e Kinderfrau zur Tarnung unter dem Namen der Baronin von Korff reiste. Das Ziel der Flucht war die Grenzstadt Montmédy, von dort aus wollte Ludwig vermutlich Kontakt mit Unterstütz­ern aufnehmen, ohne das Land zu verlassen. Die Fliehenden kamen nur bis Varennes: Dort wurden sie erkannt und festgenomm­en. In Paris hatte man ihr Fehlen längst bemerkt. Soldaten, die an einem vereinbart­en Treffpunkt auf sie warteten, hatten zu viel Aufsehen erregt und sich zurückzieh­en müssen. Fünf Tage nach ihrem Aufbruch wurden Ludwig und Marie Antoinette mit ihren Begleitern zurück nach Paris gebracht.

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