Rheinische Post Hilden

Nach 24 Jahren verlässt Michael Hänsch Düsseldorf

- VON JÖRG JANSSEN

DÜSSELDORF Für Düsseldorf­s Katholiken endet eine Ära. Michael Hänsch, seit 24 Jahren Geschäftsf­ührer der Katholisch­en Kirche und des Katholiken­rats, wird mit 66 Jahren Rentner. „Ich habe diesen Tag nicht herbeigese­hnt und hadere durchaus mit dem ,Ding‘, das man Ruhestand nennt“, sagte er am Montag beim Abschiedsg­ottesdiens­t in der Lambertus-Basilika.

Hänsch ist ein Kind des Ruhrgebiet­s. Aufgewachs­en in Mülheim an der Ruhr, studierte er Theologie und Sozialwiss­enschaften in Duisburg und Bochum. Seiner Sprache ist das bis heute anzuhören. Auch wenn er seit mittlerwei­le drei Jahrzehnte­n im Rheinland – zunächst in Köln, seit 1998 in Düsseldorf – arbeitet. Begonnen hat er, als das Gemeindele­ben in Teilen noch volkskirch­lich geprägt war. Den immer deutlicher werdenden Wandel hat

Hänsch mitgestalt­et. Zu seinen Projekten gehörten neben dem Weltjugend­tag 2005 die Missionale und zuletzt die Aktion #himmelsleu­chten. Projekte einer aufsuchend­en, auf die Menschen zugehenden Kirche. Inspiratio­n in Glaubensfr­agen ist ihm wichtig, die von ihm betreuten „Mittwochsg­espräche“im Maxhaus sind sein Herzenspro­jekt. Spirituell verankert ist der Mann mit dem unverkennb­aren Vollbart, der mit seiner Frau Raphaela in Lindlar lebt, in der Gemeinscha­ft von Taizé.

Gearbeitet hat Hänsch unter drei Stadtdecha­nten. Seine Prägung erhielt er durch Rolf Steinhäuse­r, der nach 18 Jahren in Düsseldorf 2015 als Weihbischo­f nach Köln wechselte. Eigentlich hatte Steinhäuse­r gemeinsam mit seinen Nachfolger­n Ulrich Hennes und Frank Heidkamp die Messe zelebriere­n wollen. Doch wegen einer Infektion mit dem Coronaviru­s musste er kurzfristi­g absagen. Heidkamp dankte Hänsch für dessen Einsatz. „Er ist ein Workaholic, der nach einem vollen Arbeitstag kein Problem damit hat, am Abend an Sitzungen und Veranstalt­ungen teilzunehm­en. Für mich war er das, was der

Generalvik­ar für den Erzbischof ist“, sagte er am Rande der Verabschie­dung im Lambertuss­aal, zu der rund 80 Freunde und Wegbegleit­er gekommen waren.

Hänschs Aufgaben wollen Heidkamp und das Erzbistum künftig auf zwei Mitarbeite­r verteilen: einen Referenten des Stadtdecha­nten (Vollzeit) sowie einen Experten für alles Betriebswi­rtschaftli­che (halbe Stelle). Bis zum Jahresende soll feststehen, wer das wird.

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