Zukunft der Teststellen ungewiss
Voraussichtlich am 30. Juni endet die Zeit der kostenlosen Bürgertests.
HILDEN/HAAN Momentan steigen die Corona-Fallzahlen wieder an. Mehr als 2000 Neu-Infizierte meldete der Kreis Mettmann in der vergangenen Woche. Die Bürgertests in den Schnelltestzentren sind noch bis zum 30. Juni kostenlos für alle. Dann läuft jedoch die aktuelle Corona-Schutzverordnung aus. Ob es auch danach kostenlose Tests geben wird, ist bisher unklar.
Ebenso offen ist, ob dann die Testzentren, die im vergangenen Jahr wie Pilze aus dem Boden schossen, reihenweise schließen werden. Klar ist, seitdem die Einschränkungen weggefallen sind, ist auch die Besucherzahlen in den Testzentren rückläufig. Bisher haben sich die Anbieter aber zum großen Teil gehalten. Manche haben allerdings ihre Öffnungszeiten angepasst, so wie etwa die Biber Apotheke in Mettmann. Die Teststelle ist seit einigen Wochen nur noch vormittags von 8 bis 11 Uhr geöffnet. Im Schnitt, sagt Apothekeninhaberin Paula Nowodworski, lassen sich bis zu 50 Menschen täglich dort testen. „Das Testen ist nicht mehr vergleichbar mit dem Jahresbeginn. Es ist auf einem konstant niedrigen Level“, ergänzt sie.
Wenn ein Betrieb pausiert oder eingestellt wird, sind die Betreiber angehalten, das beim Kreisgesundheitsamt zu melden. „Wir sind auf die Meldungen angewiesen“, erklärt Katharina Krause, stellvertretende Pressesprecherin des Kreises Mettmann, auf Nachfrage.
Nicht immer klappt es mit dem Kontakt zu den Betreibern. Als ein Beispiel wird der Alte Bahnhof in Erkrath genannt. Zunächst war der Informationsstand beim Kreis, dass die Stelle bis zum 1. Juni pausieren wird. Doch danach machte sie nicht auf. Es gab keine neuen Informationen. Deshalb hat der Kreis den Alten Bahnhof aus seiner Übersicht jetzt entfernt.
Annette Kirchhoff vom gleichnamigen Testcenter in Erkrath fährt dort regelmäßig an verschlossenen Türen vorbei. Sie merke deutlich, dass sie fast die einzige Testmöglichkeit in der Umgebung bietet, sagt sie. „Im Mai ging die Frequenz ziemlich runter, aber seit Pfingsten steigt die Zahl wieder – auch die der positiven Schnelltests“, erzählt die Ärztin aus dem Testalltag.
Auch bei ihr kommen im Schnitt bis zu 70 Testwillige pro Tag. Anfang des Jahres, also mit mehr Konkurrenz, waren es durchschnittlich 50 pro Tag. „Ich bleibe auch, wenn die kostenlosen Bürgertests auslaufen, damit die Menschen auch weiterhin eine Möglichkeit für einen Test haben, wenn sie einen brauchen“, betont Kirchhoff.