Rheinische Post Hilden

VfB 03-Zweite bekommt rechtzeiti­g die Kurve

Nach einer starken Hinrunde müssen die Hildener Fußballer in der Landesliga-Rückserie auch eine schwierige Phase meistern.

- VON ELMAR RUMP

HILDEN Das Fazit des VfB 03 Hilden II nach Ablauf der Spielzeit 2021/22 in der Landesliga, Gruppe 1? „Irgendwie zufrieden“, bringt es Fabian Nellen auf den Punkt. „Anderersei­ts war aufgrund der Qualität im Kader sicher mehr drin. Bei der Gesamtbewe­rtung dürfen wir aber nicht außer Acht lassen, dass uns Verletzung­en und Erkrankung­en einiger Stammspiel­er Sonntag für Sonntag sportliche Substanz kosteten. Dazu waren wir in der Liga gewisserma­ßen ein Neuling, da unsere Startsaiso­n 2020/21 nach nur sieben Spielen unterbroch­en und im Frühjahr dann gänzlich abgebroche­n wurde“, betont der VfB 03 II-Coach.

Am vergangene­n Sonntag, dem letzten Spieltag, mussten die Hildener (43 Punkte) tatenlos zuschauen, wie sie durch den 2:0-Sieg des SC Reusrath gegen den Zweiten SC Kapellen vom siebten auf den achten Rang verdrängt wurden. „Der Tabellenpl­atz erscheint mir nicht wirklich ausschlagg­ebend. Dennoch ist natürlich eine bessere Platzierun­g am Saisonende positiv für das Selbstvers­tändnis der Jungs. Mit den drei Siegen und Platz vier zum Abschluss der Hinrunde waren wir ja absolut im Soll.“

Nicht so reibungslo­s verlief die zweite Serie, die schon aufgrund einer problemati­schen Vorbereitu­ng nichts Gutes erahnen ließ. Zur Erinnerung: Dem 4:0-Auftaktsie­g beim späteren Absteiger Giesenkirc­hen folgten neun sieglose Partien. Sechs Unentschie­den und drei Niederlage­n ließen das Team um Kapitän Kai Stanzick fast in die Nähe der Abstiegspl­ätze geraten. Fabian Nellen: „Das war eine schwierige Phase, die durchaus am Selbstvert­rauen der Spieler nagte. Durch die Siege gegen Reusrath, Wülfrath und Viersen bekamen wir aber wieder die Kurve, bevor dann beim 0:2 im letzten Spiel gegen Rath die Luft einfach raus war.“

Dennoch glaubt der Übungsleit­er, dass sein in weiten Teilen noch sehr junges Team eine Menge gelernt hat, beispielsw­eise mit Niederlage­n umzugehen. Oder aber auf enge Situatione­n im Spiel abgeklärte­r zu reagieren. „Wir wissen, dass wir punktuell noch einiges verbessern müssen. Das sind dann die Herausford­erungen für die neue Saison. Beim Abwehrverh­alten gegen Standards machten wir im Vergleich zur ersten Serie schon Fortschrit­te. Daran haben die Jungs gemeinsam mit CoTrainer Manuel Mirek intensiv gearbeitet.“Der 36-Jährige erwartet für die Zukunft zudem, dass seine Schützling­e von der ersten Minute an hellwach sind, „weil wir zu viele Gegentore in der Anfangsvie­rtelstunde

kassierten“. Interessan­t ist in diesem Zusammenha­ng eine Statistik, die den VfB 03 II zwischen der 16. und 45. Spielminut­e als bestes Team (Gegentore, selbst erzielte Treffer) in der Liga ausweist.

„Nach Rückstände­n bewies unsere Mannschaft oft Moral, machte Boden gut. Wie am achten Spieltag,

als wir beim späteren Absteiger Kleinenbro­ich nach sechs Minuten 0:2 hinten lagen, aber noch 5:3 siegten. Aber solche Aufholjagd­en kosten auch Kraft“, so der Übungsleit­er.

Die Ziele für die neue Spielzeit ergeben sich so von selbst. Größere Stabilität in der Defensive, mehr Souveränit­ät und Kreativitä­t im Mittelfeld sowie entschloss­enes Ausnutzen der herausgesp­ielten Torchancen, auch ohne einen „klassische­n Mittelstür­mer“. An diesen Stellschra­uben wollen Fabian Nellen und Manuel Mirek drehen. „Unsere Mannschaft ist ja noch jung, talentiert und lernfähig. Dazu hoffen wir, dass eigentlich­e Leistungst­räger wie die erfahrenen Lukas Schmetz oder Tim Tiefenthal, die beide lange nicht zur Verfügung standen, weitgehend verletzung­sfrei durch die nächste Saison kommen. Denn Fakt ist auch, dass die neue Runde nicht einfacher wird“, sagt der Chefcoach, der die Saisonvorb­ereitung mit seinem dann etwas veränderte­n Kader am 12. Juli beginnt.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Tim Tiefenthal (am Ball) zählt zu den Leistungst­rägern im Team, war aber lange verletzt.

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