Skandalöses Chaos am Flughafen
Das Chaos in der Luftfahrt und am Flughafen Düsseldorf ist bedrückend. Man fragt sich, warum Eurowings zuerst massenhaft Beschäftigte abgebaut und dabei auf Staatskosten überlebt hat, doch warum nun, im Aufschwung, an allen Ecken Kräfte fehlen. Vernünftiges Management sieht eindeutig anders aus.
Hauptschuldiger für die Warteschlangen ist die Bundespolizei. Es ist ärgerlich, dass es ihr nicht gelungen ist, eine zweite Sicherheitsfirma neben DSW zu finden, damit die Kontrollen besser besetzt sind. Außerdem war wohl die ursprüngliche Ausschreibung so schlecht gemacht, dass von Anfang an zu wenige Kräfte angeheuert wurden. Wenn die Behörde nun kurz vor den Ferien vorschlägt, man solle die Flugpläne entzerren, um Spitzenlasten zu vermeiden, ist das fast dreist: Flugpläne lassen sich nicht einfach umwerfen; die Maschinen an Flughäfen heben gezielt alle früh morgens relativ gleichzeitig ab, damit sie im Laufe des Tages möglichst viele Passagiere transportieren.
Auch der Flughafen bekleckert sich nicht mit Ruhm: Wenn Studenten angeheuert werden, um Reisenden zu helfen, ist zu fragen, ob der Abbau von rund 330 Stellen zu radikal war. Es passt auch nicht zusammen, sich vom Staat Rettungskredite in Höhe von 250 Millionen Euro geben zu lassen, aber zu wenig Personal für neues Wachstum vorzuhalten. Immerhin liegt die Passagierzahl schon bei 80 Prozent des früheren Niveaus. Und auch daran, dass das Entladen oft viel zu langsam vonstattengeht, trägt der Airport Mitschuld: Es war wohl doch nicht so schlau, aus dem Geschäft mit Gepäck auszusteigen und es Wettbewerbern zu überlassen. Nun stehen nur noch wenige Mitarbeiter der alten Truppe bereit, um beim Kofferausladen zu helfen. Wie es anders laufen kann, zeigt München: Da gibt es eine staatliche Sicherheitsfirma und eine Gepäckfirma des Flughafens mit 2000 Beschäftigten.