Putin verspricht neue Waffen
Luftabwehrsysteme und Interkontinentalraketen sollen in Dienst gestellt werden.
MOSKAU (dpa) Kremlchef Wladimir Putin hat die Indienststellung neuer Hightech-Waffen bei den russischen Streitkräften angekündigt. „Neben den auf dem Schlachtfeld schon erprobten Waffen sind die ersten Luftabwehrkomplexe S-500 angekommen, für die es weltweit kein Pendant gibt“, sagte Putin am Dienstag bei einem Treffen mit Absolventen russischer Militärakademien. Zudem werde die schwere Interkontinentalrakete Sarmat gerade erprobt und bis Jahresende in Dienst gestellt, fügte er hinzu.
Angesichts der potenziellen militärischen Drohungen werde Russland auch weiterhin das Militär stärken und entwickeln. „Unter den Hauptrichtungen ist die Ausrüstung der Streitkräfte mit den neuesten Waffensystemen, die die Kampfkraft der Armee und Flotte für die nächsten Jahre und Jahrzehnte prägen wird“, so der Präsident.
Die S-500 ist ein hochmodernes Flug- und Raketenabwehrsystem mit einer Reichweite von 500 bis 600 Kilometern. Laut dem Chef der russischen Luft- und Weltraumkräfte, Sergej Surowikin, können die S-500 Satelliten und Hyperschallwaffen selbst im erdnahen Kosmos abschießen. Der erste Testflug der Sarmat fand am 20. April statt. Abgeschossen auf dem Kosmodrom Plessetzk im nordrussischen Gebiet
Archangelsk, traf die Rakete kurz darauf ein Testziel auf der 6000 Kilometer entfernten Halbinsel Kamtschatka in Russlands Fernem Osten. Wenig später kündigte der Chef der Raumfahrtagentur Roskosmos, Dmitri Rogosin, an, bis Herbst 50 Stück der Rakete, die mit Nuklearsprengköpfen ausgestattet werden kann, in Dienst zu stellen.
Die russischen Truppen überzogen unterdessen am Dienstag Gebiete in der Ostukraine mit schwerem Bombardement. „Heute brennt alles, was brennen kann“, beschrieb der Gouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, die Lage vor Ort. Das russische Militär will die Region vollständig unter seine Kontrolle bringen, stößt aber trotz heftiger Angriffe und der Stationierung zusätzlicher Truppen weiter auf Widerstand. Es beherrscht derzeit etwa 95 Prozent der Region Luhansk, zu der auch Sjewjerodonezk gehört.