Wie viel Taschengeld ist angemessen?
Diese brisante Frage hat wohl schon in vielen Familien f r Diskussionen gesorgt. Unsere Texthelden-Reporterin hat die Antwort parat.
Taschengeld ist sicherlich eines der Themen, die in der Familie am häufigsten diskutiert werden. Argumente wie „Anna und Philipp aus meiner lasse bekommen viel mehr als ich“oder „Die anderen haben viel früher Taschengeld bekommen“gehören dabei wohl zum Standardrepertoire.
Um einschätzen zu können, wie viel Taschengeld genug ist, muss der Begriff zunächst definiert werden. Gemeint ist ein Betrag, über dessen Verwendung der oder die Bedachte ganz allein entscheiden darf und der sich somit der elterlichen ontrolle entzieht. Im lartext: Wenn man sich von den fünf Euro nur Obst kaufen darf und keine Süßigkeiten, dann ist es schon kein Taschengeld mehr. Taschengeld ist weder ein Arbeitslohn noch eine Entschädigung für Hilfsdienste, sondern der Anspruch auf einen Teil des Familienbudgets. Wenn inder im Gegenzug beim Holztragen helfen oder Einkäufe erledigen müssen, ist es genau genommen Lohn und auch kein Taschengeld. Es ist auch kein „Bettelgeld“, sondern wird dem ind regelmäßig von den Eltern zugeteilt.
Taschengeld ist außerdem kein Sanktionsmittel. Es hat nichts damit zu tun, wie artig ein ind ist, sondern sollte eine verlässliche Summe sein, anhand derer man Ausgaben planen kann – sozusagen als Vorbereitung auf das „echte“Leben. Und zu guter Letzt: Taschengeld ist kein Spargeld. Wenn inder es nicht ausgeben dürfen, sondern sparen müssen, ist die Bezeichnung fehl am Platz.
Mein Vorschlag: Die meisten Jugendlichen haben schon ungefähre Vorstellungen davon, wie teuer eine Tafel Schokolade oder eine neue Jeans ist. Laut dem Deutschen Jugendinstitut liegt die TaschengeldEmpfehlung für eine 13-Jährige beispielsweise zwischen 23,50 und 26 Euro im Monat. Eltern sollten mit ihren indern besprechen, was sie von dem Taschengeld bezahlen möchten. Auch der Austausch mit anderen Eltern kann wertvoll sein, um einen idealen Betrag auszuloten. Dennoch sollte unbedingt auch ein kleineres Fenster für Verhandlungsspielraum offen bleiben, damit der Nachwuchs das Gefühl hat, sich mit Geldfragen an die Eltern wenden zu können.