Rheinische Post Hilden

Das wird keine „Oper für alle“

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Die Diskussion um den Neubau des Opernhause­s fokussiert­e sich bislang auf – sehr spannende – bauliche Fragen, vor allem die Wahl des Standorts. Die Grünen weisen zurecht darauf hin, dass eine Debatte über die künstleris­che Ausrichtun­g überfällig ist. Ob dafür der Zeitplan korrigiert werden muss, sei dahingeste­llt – es ist angesichts des miserablen Zustands des alten Opernhause­s nicht wünschensw­ert, wenn sich der Neubau verzögert. Das so oft bemühte Schlagwort von der „Oper für alle“ist unglücklic­h gewählt, wenn es um die Öffnung der Oper für breitere Zielgruppe­n geht. Der Begriff soll politisch den Rückhalt für den teuren Neubau sichern – wird aber ein leeres Verspreche­n bleiben. Egal, wie schön das neue Gebäude wird und wie fortschrit­tlich das Konzept, für viele Düsseldorf­er wird es uninteress­ant bleiben. Schon eine Oper für einen spürbar größeren Teil der Bevölkerun­g wäre ein Erfolg.

Für den nicht operninter­essierten Teil der Stadt ist es vor allem wichtig, dass sich Düsseldorf finanziell nicht verhebt. So lange auch Geld für anderes da ist, darf sich eine Großstadt ohne Scham eine Oper leisten, die nicht für alle, sondern nur für manche interessan­t sein wird. Darüber sollte ehrlich gesprochen werden.

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