Bitte nicht nur für die Schublade
Wenn Düsseldorf es nicht schafft, den Tourismus wieder anzukurbeln, wird sich das Bild der Stadt verändern. Bei manchem neuen Hotel wäre der Verlust zu verschmerzen (etwa an der Moskauer Straße), aber so oder so kann an Investitionsruinen niemand Interesse haben. Zudem sind viele weitere Arbeitsplätze von Besuchern in der Stadt abhängig und auch die Einheimischen würden es wohl bedauern, wenn das eine oder andere Restaurant schließen müsste, weil die Zahl der Kunden nicht mehr ausreicht. Neben dem Rückgang der Übernachtungszahlen während der Pandemie ist der Strukturwandel durch die Digitalisierung (Online-Shopping, Homeoffice) zu bewältigen.
In dieser Situation ist es lobenswert, dass die Tourismusexperten der IHK ein Strategiepapier vorlegen, in dem es an vielen Stellen darum geht, wie die Stadt attraktiver gestaltet werden kann, damit die Menschen Lust darauf haben, die Taschen für einen DüsseldorfTrip zu packen. Die Fülle an Vorschlägen ist beeindruckend, jetzt aber sollte man der Gefahr begegnen, dass sie nach allseitigem Lob in der Schublade verschwinden. Düsseldorf hat dafür ein Talent und braucht für manches viel zu lange. Die Verlängerung der Rheinuferpromenade zur Rheinterrasse ist dafür ein Beispiel. Ein anderes ist die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes, die vermutlich erst beendet ist, wenn wir in autonomen Flugtaxis durch die Lüfte gondeln.