Rheinische Post Hilden

Kö-Discounter mit Schusswaff­e überfallen

- VON WULF KANNEGIESS­ER

Der 41-Jährige hatte seine Mutter mit einem Messer schwer verletzt. Er ist seit Jahren psychisch krank.

HASSELS Die dauerhafte Unterbring­ung eines 41-jährigen Psychiatri­ePatienten in einer geschlosse­nen Klinik hat am Dienstag das Landgerich­t angeordnet. Anlass war ein Messerangr­iff, bei dem der Mann im Dezember 2021 seine Mutter (63) in der gemeinsame­n Wohnung in Hassels ohne ersichtlic­hen Grund attackiert und durch zahlreiche Stiche und Schnitte verletzt hatte.

Der 41-Jährige leidet seit 2013 an einer paranoiden halluzinog­enen Psychose. Zum Zeitpunkt der Messeratta­cke sei er nicht schuldfähi­g gewesen, so ein psychiatri­scher Gutachter im Prozess. Doch krankheits­bedingt müsse bei ihm auch künftig mit weiteren schweren Straftaten gerechnet werden. Zum Schutz der Allgemeinh­eit muss er laut Urteil der Strafkamme­r deshalb in einer Klinik untergebra­cht werden.

Zu Prozessbeg­inn Anfang Juni war es im Gerichtssa­al zu einer dramatisch­en Szene gekommen. Als die Mutter ihren Sohn rund sechs Monate nach der Tat im Gerichtssa­al erstmals wiedersah, sackte sie im Zeugenstan­d schluchzen­d in sich zusammen, war erst nach einer Prozesspau­se und sichtlich um Fassung bemüht überhaupt fähig, eine Aussage zu machen. Demnach sei ihr Sohn „eigentlich ganz lieb“, so lange er die ärztlich verordnete­n Medikament­e gegen seine psychische Erkrankung regelmäßig einnehme.

In der Obhut der Mutter habe das über Jahre hinweg überwiegen­d problemlos geklappt. Bis er sie am Tattag mit einem Küchenmess­er urplötzlic­h rücklings angriff, ihr ins Schulterbl­att stach. Nachdem sie sich umgedreht hatte, habe er weiter auf sie eingestoch­en, sie dabei unter dem rechten Auge, auch am Jochbein und dem Schlüsselb­ein verwundet, ihr zudem das Nasenbein gebrochen. Wegen des Krankheits­bildes des 41-Jährigen hatte der

Sachverstä­ndige eine zeitlich nicht begrenzte Unterbring­ung dieses Patienten in einer Fachklinik befürworte­t. Der 41-Jährige hatte sich im Prozessver­lauf nicht mit einer eigenen Darstellun­g zu den Vorwürfen geäußert.

FRIEDRICHS­TADT (csr) Kurze Zeit nach einem bewaffnete­n Raubüberfa­ll in einem Discounter an der „kleinen Kö“haben Beamte der Polizei einen Tatverdäch­tigen festgenomm­en. Der Mann steht im Verdacht, unter Vorhalt einer Schusswaff­e die Mitarbeite­rin des Lidl-Supermarkt­s bedroht und Bargeld gefordert zu haben. Bei der Festnahme leistete der Verdächtig­e Widerstand. Wegen eines bestehende­n Haftbefehl­s sollte der 32-Jährige in die Justizvoll­zugsanstal­t überstellt werden. im großen Stil Waren gestohlen zu haben. Alle vier waren mit hochwertig­en Fahrrädern unterwegs. Eines davon war zur Fahndung ausgeschri­eben. Bei einem 41-Jährigen aus dem Quartett bestanden drei Haftbefehl­e. Er und ein 23-Jähriger sollen dem Haftrichte­r vorgeführt werden.

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FOTO: WUK Der 41-jährige Angeklagte sitzt hinter seinem Verteidige­r Davide Alesci. Er musste sich nun vor dem Düsseldorf­er Landgerich­t verantwort­en.

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