Rat entscheidet noch später über Opernstandort
Mit einem Planungswettbewerb und einer weiteren Bürgerbeteiligung gehen die Vorbereitungen für den Neubau weiter.
DÜSSELDORF (arl) Erst im zweiten Quartal des kommenden Jahres soll der Stadtrat beschließen, an welchem Standort das neue Opernhaus gebaut wird. Damit korrigiert die Stadt ihren Zeitplan erneut, diesmal aber nur um einige Monate. Zuletzt war von Anfang 2023 die Rede gewesen, nach dem ursprünglichen Plan hätte der Stadtrat bereits im April dieses Jahres zwischen den beiden verbliebenen Standorten entscheiden sollen.
In der dritten Sitzung der Ratskommission zum Thema informierte Kulturdezernentin Miriam Koch am Mittwoch über die nächsten Schritte zur Vorbereitung des Mammutprojekts. Wie berichtet, soll für beide möglichen Standorte zunächst ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt werden, in dem internationale Teams ihre Entwürfe einreichen. Sie werden Anfang des nächsten Jahres vorgestellt und eine der Grundlagen, auf denen die Stadtverwaltung ihre Standortempfehlung trifft. Die Entscheidung liegt dann beim Rat. Im Rennen sind noch der bisherige Opernstandort an der Heinrich-Heine-Allee und das Areal des geschlossenen Kaufhofs am Wehrhahn.
In der Sitzung am 8. September soll der Rat dieses Verfahren auf den Weg bringen. Durch die spätere Standortentscheidung verschiebt sich der Zeitplan bis zur Fertigstellung laut Verwaltung nicht, da parallel andere Arbeiten laufen. 2025 soll der Rat den letzten Beschluss fällen, 2030 könnte der Neubau in Betrieb gehen – so der ambitionierte Plan.
Im Herbst startet derweil auch die nächste Stufe der Bürgerbeteiligung. Sie besteht aus Workshops, Marktforschung und einem Beirat. Ein besonderer Fokus soll laut Stadt auf die
Beteiligung von derzeitigen Nichtnutzern der Oper und von Akteuren der Kultur- und Veranstaltungsszene gelegt werden. Wie berichtet, wird es auch um die Frage einer programmatischen Öffnung der Oper gehen. Dies betrifft sowohl den Spielbetrieb als auch die Frage von möglichen weiteren kulturellen Nutzungen des Neubaus, der bislang grob mit 750 Millionen Euro Baukosten beziffert wird.