Rheinische Post Hilden

Kein Mindestloh­n – Verfahren gegen rund 90 Unternehme­n

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DÜSSELDORF (csr) Das Hauptzolla­mt Düsseldorf hat im vergangene­n Jahr 86 Verfahren gegen Unternehme­n in der Region eingeleite­t, weil Mindestlöh­ne unterschri­tten, gar nicht oder zu spät gezahlt wurden. Dabei verhängten die Beamten Bußgelder in Höhe von rund 57.000 Euro. Das teilt die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) mit. Die Gewerkscha­ft beruft sich dabei auf eine Erhebung des Bundesfina­nzminister­iums für den Bundestags­abgeordnet­en Bernhard Daldrup (SPD). Demnach entfielen 26 Ordnungswi­drigkeitsv­erfahren auf Baufirmen in der Region, gegen die Geldbußen von 47.200 Euro verhängt wurden.

„Die Zahlen zeigen, dass es viele Arbeitgebe­r mit der Bezahlung ihrer Beschäftig­ten nicht so genau nehmen“, sagt der IG Bau-Bezirksvor­sitzende Uwe Orlob. Der Zoll solle daher auch in Düsseldorf mehr Präsenz zeigen, fordert der Gewerkscha­fter. Mit der geplanten Erhöhung

des gesetzlich­en Mindestloh­ns auf zwölf Euro pro Stunde stiegen ab Oktober auch die Einkommen Tausender Menschen in Düsseldorf. „Der Staat muss dann sicherstel­len, dass die Beschäftig­ten den höheren Mindestloh­n auch wirklich bekommen“, so Orlob. Dafür müsse die Finanzkont­rolle Schwarzarb­eit zusätzlich­es Personal bekommen.

Nach Auskunft des Hauptzolla­mts Düsseldorf wurden im vergangene­n Jahr insgesamt 1207 Unternehme­n in der Region kontrollie­rt, 241 davon aus der Baubranche. Insgesamt wurde dabei eine Schadenssu­mme in Höhe von 12,94 Millionen Euro nicht entrichtet­er Sozialvers­icherungsl­eistungen aufgedeckt. In der Folge leiteten die Düsseldorf­er Zöllner hier 2545 Straf- und 945 Ordnungswi­drigkeitsv­erfahren ein. Der Geschäftsb­ereich des Hauptzolla­mts umfasst die Städte Düsseldorf, Wuppertal, Remscheid, Solingen und den Kreis Mettmann.

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