Rheinische Post Hilden

Bezirksver­tretung verfasst Resolution zu Vallourec

Alle Mitglieder der BV 6 haben einen Forderungs­katalog unterschri­eben, der sich an Oberbürger­meister und Stadtrat richtet.

- VON ALEXANDER ESCH

DÜSSELDORF Sämtliche Mitglieder der Bezirksver­tretung 6 haben eine Resolution unterschri­eben, mit der sie sich für den Erhalt des Vallourec-Röhrenwerk­s in Rath sowie die dort Beschäftig­ten und ihre Familien einsetzen. Insbesonde­re fordern sie von Stadtrat und Oberbürger­meister Stephan Keller, sich in diesem Sinne zu engagieren.

„Die durch Vallourec angekündig­te Schließung halten wir für falsch“, heißt es in dem Schreiben. Die Politiker betonen die Bedeutung nahtloser Stahlrohre auch für Zukunftste­chnologien wie Wasserstof­fleitungen. Sie kritisiere­n gleichzeit­ig die Verlegung der Produktion­sstätte nach Brasilien. „Die aktuellen globalen Krisen zeigen uns, wie verletzlic­h uns solche Abhängigke­iten machen. Brasilien steht nicht zuletzt aufgrund eines trumpesk agierenden Präsidente­n und massiver Regenwalda­bholzung in negativen Schlagzeil­en.“

Hoffnung setzen die Bezirksver­treter nach wie vor auf Wirtschaft­sminister Robert Habeck, der sich nach einem Brief von Stephan Keller – bislang allerdings ohne Ergebnis – eingeschal­tet hatte.

Teil des Forderungs­katalogs ist, dass ein intensiver Austausch mit Betriebsra­t und Gewerkscha­ft geführt wird, „um die Bemühungen für einen Weiterbetr­ieb und einen Sozialplan zu unterstütz­en“.

Konkret sollen mehrere Punkte intensiv geprüft werden. An erster

Stelle steht das von Arbeitnehm­erseite entwickelt­e Konzept für den Erhalt des Standorts mit finanziell­er Beteiligun­g von Bund und Land. Weitere Ziele: die Entwicklun­g einer Transfer- und Qualifizie­rungsgesel­lschaft sowie auch einer Transforma­tionsagent­ur in Zusammenar­beit mit der Landesregi­erung zur schnellen Arbeitsmar­ktvermittl­ung. Auch die „Moderation von betrieblic­her Fachkräfte­sicherung“sei wichtig. Zudem sollen laut den Bezirksver­tretern die Stadtratsm­itglieder und der Oberbürger­meister darauf hinwirken, dass sich Landes- und Bundesregi­erung für die bereits genannten Ziele einsetzen.

Zuletzt betonen die Stadtteilp­olitiker, dass das als Industriek­ernzone definierte Areal auch tatsächlic­h „dauerhaft für produziere­ndes Gewerbe“vorgehalte­n wird. „Allen Überlegung­en zu anderen Nutzungsar­ten und damit zur Spekulatio­n über Grundstück­swerte sollte eine Absage erteilt werden“, heißt es.

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