Rheinische Post Hilden

Parken wird teurer, aber nicht 80 Prozent

Die Politik hat sich am Mittwochab­end für die Erhöhung der Gebühren für oberirdisc­he Parkplätze entschiede­n. Trotz Konsens im Fachaussch­uss vor einigen Wochen jedoch nicht für 80 Prozent, sondern für 50 Prozent Steigerung.

- VON TOBIAS DUPKE

HILDEN Die Politik hat am Mittwochab­end eine Entscheidu­ng getroffen: Das Parken in Hilden wird auch auf den oberirdisc­hen Parkplätze­n teurer. Allerdings nicht um 80 Prozent, wie es SPD, Grüne und CDU gegen die Stimmen von Bürgerakti­on, FDP und AfD im Finanzauss­chuss beschlosse­n haben, sondern um 50 Prozent, wie es die Verwaltung ursprüngli­ch vorgeschla­gen hatte. Wir beantworte­n die wichtigste­n Fragen zu der Erhöhung.

Wie sieht die neue Gebührenre­gelung aus Momentan kostet eine Stunde Parken auf den oberirdisc­hen Stellplätz­en einen Euro pro Stunde. Wer nur 30 Minuten parken möchte, zahlt 50 Cent. In Zukunft soll die erste Stunde noch weiter gestaffelt werden: Die ersten 20 Minuten kosten 50 Cent, die zweiten 20 Minuten ebenfalls 50 Cent, auch die dritten 20 Minuten in der ersten Stunde. Danach werden 1,50 Euro pro Stunde fällig. „Eine Preisstaff­elung in der ersten Stunde belohnt das nur kurzzeitig­e Parken, die Nutzung der Flächen würde dadurch durchlässi­ger“, heißt es.

Ab wann gelten die neuen Gebühren Die neue Satzung soll am 1. September in Kraft treten. Das sorgt in den kommenden Monaten für ein Ungleichge­wicht, denn die Verkehrsge­sellschaft Hilden (VGH) als Betreiberi­n der städtische­n Tiefgarage­n hatte die Gebühren zum 1. Juni von 1 Euro auf 1,50 Euro pro Stunde angehoben. Ursprüngli­ch sollten die Preise für die oberirdisc­hen und unterirdis­chen Parkplätze zeitgleich erhöht werden – doch die CDU hatte in der Aprilsitzu­ng des Rates Beratungsb­edarf angemeldet, woraufhin die Entscheidu­ng auf die Sitzung am Mittwoch verschoben worden war. Nun wird bis Anfang September das Parken auf oberirdisc­hen Stellplätz­en preiswerte­r sein als in der Tiefgarage.

Warum sollten die Gebühren ursprüngli­ch um 80 Prozent erhöht werden Die SPD wollte mit ihrem Antrag den Verkehrsfl­uss lenken: Wenn das Parken in den Tiefgarage­n 1,50 Euro kostet, auf den oberirdisc­hen Parkplätze­n jedoch 1,80 Euro, würden viele Autofahrer lieber direkt in die Tiefgarage­n fahren, bevor sie oberirdisc­h nach einem Parkplatz suchten – so die Idee. Dadurch sollte nicht nur der Parkverkeh­r gedrosselt, sondern auf lange Sicht eine Reduzierun­g oberirdisc­her Stellplätz­e zugunsten anderer Verkehrsfo­rmen – wie dem Fuß- oder Radverkehr – ermöglicht werden.

Warum werden sie nun „nur“noch um 50 Prozent erhöht Die CDU hat die Zeit zwischen der Ratssitzun­g im

April und der am Mittwoch genutzt, um sich zu beraten. Dabei sind die Fraktionsm­itglieder zu dem Entschluss gekommen, dass eine Preissteig­erung um 80 Prozent unter anderem angesichts der generellen Erhöhung der Energie- und Lebenshalt­ungskosten nicht vertretbar sei. Einige kleinere Parteien wie die Bürgerakti­on hatten sich grundsätzl­ich kritisch geäußert. Bürgermeis­ter Claus Pommer hatte eine 80-Prozent-Erhöhung bereits im Vorfeld kritisiert: „Unsere Parkgebühr­en wären damit fast viermal höher als die in Langenfeld.“Er befürchtet­e, dass einige Menschen ihr Einkaufsve­rhalten daran ausrichten und Hilden deshalb in Zukunft meiden. Außerdem sah er die Gefahr, dass die

Menschen in den Straßen rund um die Innenstadt nach kostenlose­n Parkmöglic­hkeiten suchen. Das hätte den Druck auf die Anwohner der Mettmanner- oder Hagdornstr­aße weiter erhöht.

Wie hoch sind die Mehreinnah­men „Die finanziell­en Auswirkung­en der vorgeschla­genen Gebührenan­hebung sind nicht eindeutig zu bemessen. Inwiefern und ob sich die Entgelterh­öhung um 50 Prozent auf das Parkverhal­ten oder gar auch auf das Mobilitäts­verhalten auswirkt, bleibt zunächst abzuwarten“, heißt es in der Verwaltung. Die Stadt erwartet jedoch, dass sich die Einnahmen der vergangene­n Jahre im Schnitt von 375.000 Euro pro Jahr auf 500.000 Euro erhöhen werden.

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ARCHIVFOTO: TEPH Parken in Hilden wird teurer – in den städtische­n Tiefgarage­n wurden die Preise bereits angehoben, die Gebühren für die oberirdisc­hen Stellplätz­e sollen nun folgen.

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