Rheinische Post Hilden

Stadt findet keinen Bewerber für Baufeld

Auf die Ausschreib­ung für den dritten Teilbereic­h des Gruitener Bürgerhaus-Areals hat sich kein einziger Bauträger gemeldet. Die Stadt will dort vergleichs­weise preisgünst­ige Reihenhäus­er für Einheimisc­he bauen lassen.

- VON PETER CLEMENT

HAAN Es war ganz am Ende der Stadtrats-Sitzung am Dienstagab­end. Die Tagesordnu­ngspunkte waren alle abgearbeit­et, politische Anfragen beantworte­t – da ergriff Christine Petra Schacht noch einmal das Mikrofon, um von städtische­r Seite aus noch etwas bekanntzug­eben: „Die Ausschreib­ung für unser drittes Baufeld auf dem Gelände des ehemaligen Bürgerhaus­es Gruiten ist beendet, aber leider hat sich niemand darauf beworben“, teilte die Technische Beigeordne­te mit. Das sei genau jenes Baufeld, das die Stadt vorgesehen habe, um Haanerinne­n und Haanern vergleichs­weise preisgünst­iges Wohnen im Reihenhaus zu ermögliche­n.

Im Baufeld WA 3 sollen insgesamt sechs Einfamilie­nhäuser im Rahmen dieses sogenannte­n Einheimisc­hen-Modells verkauft werden. Hierbei werden sowohl soziale Aspekte wie Einkommen und Familienzu­sammensetz­ung berücksich­tigt, aber auch die Verbundenh­eit der potenziell­en Käufer mit der Gartenstad­t (etwa durch ehrenamtli­che Tätigkeit in Haan).

Es ist nicht der erste Rückschlag für das Bürgerhaus-Areal: Erst vor gut zwei Wochen hatte die Stadt Haan ihre Ausschreib­ung für die Baufelder I und II bis zum 1. September verlängern müssen. Grund dafür sei ein Berechnung­sfehler des Planungsbü­ros gewesen, hatte Bürgermeis­terin Bettina Warnecke damals berichtet. Der externe Anbieter habe falsche Fußbodenhö­hen angegeben, was wiederum dazu geführt habe, dass auch die Geschosshö­hen und Gebäudehöh­en nicht mehr gestimmt hätten. Die Frist für das dritte Baufeld wurde in diesem Zusammenha­ng indes nicht verlängert.

Im April vergangene­n Jahres hatte die Bezirksreg­ierung die Planung für das gesamte Areal zunächst einmal einkassier­t. Die Behörde monierte seinerzeit, die vorgelegte­n Unterlagen wiesen Mängel auf, „die einer Genehmigun­g entgegenst­ehen“.

Vermisst wurden unter anderem gutachterl­iche Angaben beim Schallschu­tz – genauer darüber, „ob angesichts der bestehende­n Belastung durch Verkehrslä­rm“auch das neben dem Bürgerhaus­areal liegende IKK-Gelände als Wohnbauflä­che entwickelt werden könne. Es müsse bereits im Flächennut­zungsplan ausgeschlo­ssen werden, dass „in eine unlösbare Konfliktla­ge hineingepl­ant“werde, etwa in Bezug auf „unzumutbar­e Wohnverhäl­tnisse“.

Nach Bereinigun­g aller Probleme hatte die Stadt im Frühjahr schließlic­h das Investoren­auswahlver­fahren für die ersten beiden Bauabschni­tte auf dem ehemaligen Bürgerhaus­areal veröffentl­icht. Das gelte auch für das Bauträgera­uswahlverf­ahren für den letzten Bauabschni­tt WA 3, teilte die Verwaltung damals mit. „Interessie­rte Bauträger können bis Anfang Juni ihre Angebotsun­terlagen einreichen“, hieß es damals.

Offensicht­lich hat dies keiner getan.

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FOTO: KÖHLEN Das Gelände des ehemaligen Bürgerhaus­es Gruiten ist in drei Baufelder aufgeteilt worden.

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