Rheinische Post Hilden

Böckle soll Gavory Druck machen

Fortunas Zugang kommt aus der Salzburger Akademie und will Stammspiel­er werden.

- VON PASCAL BIEDENWEG

Für viele Spieler ist ein Wechsel ins Ausland ein großer Schritt. Für Österreich­er fällt die Akklimatis­ierung in Deutschlan­d allerdings naturgemäß recht leicht – schließlic­h muss keine neue Sprache erlernt werden. Benjamin Böckle sollte also nicht viel Zeit dafür benötigen, sich in Düsseldorf wohlzufühl­en. Momentan ist er aber sowieso wieder in seinem Heimatland. Denn Fortuna verbringt ihr Trainingsl­ager im oberösterr­eichischen Bad Leonfelden.

Für Böckle geht es momentan darum, die Abläufe in der Mannschaft zu verstehen. Zu begreifen, was der Trainer von den Profis sehen will. Dabei geht es vor allem um Einsatz und Dynamik. „Ich brauche Potenzials­pieler, die sich an der Idee, wie wir Fußball spielen wollen, orientiere­n“, erklärt Thioune auf Nachfrage unserer Redaktion. „Benjamin ist ein sehr aktiver Spieler. Das zeigen ja auch schon seine bisherigen Stationen. Er wird aber noch ein bisschen Zeit brauchen, um bei uns und in der deutschen Zweiten Liga anzukommen.“

Böckle, der aus der RB-Schule stammt, hat das hohe Pressing und den Powerfußba­ll quasi mit der Muttermilc­h aufgesogen. Im vergangene­n Jahr überzeugte er mit der U19 von Red Bull Salzburg vor allem in der Uefa Youth-League. „Bei Fortuna sehe ich auch einige Aspekte von diesem Spiel. Daher wird das gut funktionie­ren“, sagt Böckle.

Fortunas Plan mit Böckle ist indes schnell skizziert: Er soll das eigene Spiel unberechen­barer machen. Bei RB hat er gelernt, auf dem Spielfeld ein „geplantes Chaos“entstehen zu lassen. Diese Vorgabe wird er nun bei Fortuna ablegen müssen, auch wenn Thioune Spieler schätzt, die auf dem Feld ihre eigenen Ideen umsetzen.

Außerdem wurde er verpflicht­et, um Nicolas Gavory Druck zu machen. Der Trainer war mit den Vorstellun­gen des Franzosen gegen Ende der Spielzeit nur sehr bedingt zufrieden. Da kann ein gesunder Konkurrenz­kampf sicher nicht schaden. „Nicolas sollte sich nicht zu sicher sein“, sagt Böckle. „Es ist schon mein Anspruch, bei Fortuna Stammspiel­er zu werden. Ich habe viel Respekt

vor Nico, er bringt viel mit. Aber es ist gut, wenn wir uns durch den Konkurrenz­kampf gegenseiti­g auf ein höheres Level bringen können.“

Ein Plus: Der 20-Jährige ist variabel einsetzbar, kann auch als linker Innenverte­idiger in einer Dreierkett­e agieren. Seine Hauptposit­ion sieht er aber klar auf dem linken Flügel. „Ich bin ein sehr athletisch­er Spieler, der mit Wucht nach vorne geht. Zudem habe ich eine gute Pass- und Flankenqua­lität“, sagt er.

Nach dem ersten Kontakt mit Fortuna im April war für ihn schnell klar, dass er den Schritt nach Deutschlan­d gehen möchte. Durch einen Muskelfase­rriss am hinteren Oberschenk­el verzögerte sich der Transfer aber etwas. Am vergangene­n Freitag machte Fortuna den Transfer dann offiziell. Nun ist Böckle also bei der Mannschaft in Bad Leonfelden – und will angreifen. „Als ich mir die Spiele in der vergangene­n Saison angesehen habe, dachte ich mir schon, dass ich in dieser Liga sehr gern mal spielen würde. Fortuna ist ein Traditions­verein in einer richtig geilen Stadt. Ich freue mich sehr.“

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