Böckle soll Gavory Druck machen
Fortunas Zugang kommt aus der Salzburger Akademie und will Stammspieler werden.
Für viele Spieler ist ein Wechsel ins Ausland ein großer Schritt. Für Österreicher fällt die Akklimatisierung in Deutschland allerdings naturgemäß recht leicht – schließlich muss keine neue Sprache erlernt werden. Benjamin Böckle sollte also nicht viel Zeit dafür benötigen, sich in Düsseldorf wohlzufühlen. Momentan ist er aber sowieso wieder in seinem Heimatland. Denn Fortuna verbringt ihr Trainingslager im oberösterreichischen Bad Leonfelden.
Für Böckle geht es momentan darum, die Abläufe in der Mannschaft zu verstehen. Zu begreifen, was der Trainer von den Profis sehen will. Dabei geht es vor allem um Einsatz und Dynamik. „Ich brauche Potenzialspieler, die sich an der Idee, wie wir Fußball spielen wollen, orientieren“, erklärt Thioune auf Nachfrage unserer Redaktion. „Benjamin ist ein sehr aktiver Spieler. Das zeigen ja auch schon seine bisherigen Stationen. Er wird aber noch ein bisschen Zeit brauchen, um bei uns und in der deutschen Zweiten Liga anzukommen.“
Böckle, der aus der RB-Schule stammt, hat das hohe Pressing und den Powerfußball quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Im vergangenen Jahr überzeugte er mit der U19 von Red Bull Salzburg vor allem in der Uefa Youth-League. „Bei Fortuna sehe ich auch einige Aspekte von diesem Spiel. Daher wird das gut funktionieren“, sagt Böckle.
Fortunas Plan mit Böckle ist indes schnell skizziert: Er soll das eigene Spiel unberechenbarer machen. Bei RB hat er gelernt, auf dem Spielfeld ein „geplantes Chaos“entstehen zu lassen. Diese Vorgabe wird er nun bei Fortuna ablegen müssen, auch wenn Thioune Spieler schätzt, die auf dem Feld ihre eigenen Ideen umsetzen.
Außerdem wurde er verpflichtet, um Nicolas Gavory Druck zu machen. Der Trainer war mit den Vorstellungen des Franzosen gegen Ende der Spielzeit nur sehr bedingt zufrieden. Da kann ein gesunder Konkurrenzkampf sicher nicht schaden. „Nicolas sollte sich nicht zu sicher sein“, sagt Böckle. „Es ist schon mein Anspruch, bei Fortuna Stammspieler zu werden. Ich habe viel Respekt
vor Nico, er bringt viel mit. Aber es ist gut, wenn wir uns durch den Konkurrenzkampf gegenseitig auf ein höheres Level bringen können.“
Ein Plus: Der 20-Jährige ist variabel einsetzbar, kann auch als linker Innenverteidiger in einer Dreierkette agieren. Seine Hauptposition sieht er aber klar auf dem linken Flügel. „Ich bin ein sehr athletischer Spieler, der mit Wucht nach vorne geht. Zudem habe ich eine gute Pass- und Flankenqualität“, sagt er.
Nach dem ersten Kontakt mit Fortuna im April war für ihn schnell klar, dass er den Schritt nach Deutschland gehen möchte. Durch einen Muskelfaserriss am hinteren Oberschenkel verzögerte sich der Transfer aber etwas. Am vergangenen Freitag machte Fortuna den Transfer dann offiziell. Nun ist Böckle also bei der Mannschaft in Bad Leonfelden – und will angreifen. „Als ich mir die Spiele in der vergangenen Saison angesehen habe, dachte ich mir schon, dass ich in dieser Liga sehr gern mal spielen würde. Fortuna ist ein Traditionsverein in einer richtig geilen Stadt. Ich freue mich sehr.“