Rheinische Post Hilden

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Einmal um die Welt – und das mit einem serienmäßi­g gebauten Auto: Dieses Ziel verfolgte Rennfahrer­in Clärenore

Stinnes in den 1920er-Jahren. Die Tochter eines Großindust­riellen (Foto von 1981) hatte früh ihre Begeisteru­ng für Automobile entdeckt. Bei Rennen fuhr sie meist gegen Männer und gewann zahlreiche Titel. Für ihre Weltumrund­ung hatte sie sich Sponsoren gesucht, unter anderem Bosch und Aral. Im Frühjahr 1927 brach sie auf. An ihrer Seite waren zwei Techniker und der schwedisch­e Kameramann Carl-Axel Söderström. Die Techniker gaben schon nach wenigen Etappen auf, nur Söderström blieb dabei. Das Duo fuhr über den Balkan nach Moskau, durchquert­e Sibirien und die Wüste Gobi. Sie setzten mit dem Schiff nach Japan über, dann nach Hawaii, schließlic­h nach Nordamerik­a. Von dort ging es in Richtung Süden: durch Mittelamer­ika, Chile und über die Anden. Zurück in Nordamerik­a, wurden Stinnes und Söderström in Detroit durch die Ford-Werke geführt und in Washington D.C. von Präsident Herbert Hoover empfangen. In New York startete die letzte Etappe. Über den Atlantik ging es zurück nach Europa. Am 24. Juni 1929 erreichten die Rekordfahr­er über die Avus Berlin. Dort wurden sie feierlich in Empfang genommen. Zu Ehren ihres Gefährten fuhr Stinnes noch weiter nach Stockholm. Am Ende hatten die beiden in zwei Jahren und einem Monat 49.244 Kilometer zurückgele­gt. Der Kameramann und die Autofahrer­in waren sich auf der Reise nähergekom­men: Söderström ließ sich später von seiner Ehefrau scheiden und heiratete Clärenore Stinnes im Jahr 1930. Das Paar ließ sich in Schweden nieder und gründete eine Familie.

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