Fortuna sucht nach einem neuen Kapitän
Vize Marcel Sobottka könnte das Amt von Abgänger Adam Bodzek übernehmen. Der Coach hat noch nicht entschieden.
In der kommenden Saison wird es bereits vor dem ersten Spiel eine erste Neuerung geben. Fest steht schon jetzt, dass Adam Bodzek die Fortuna nach zwei Jahren nicht mehr als Kapitän aufs Spielfeld führen wird. Der 36-Jährige wird künftig für die Düsseldorfer U23 in der Regionalliga auflaufen.
Bleibt natürlich die große Frage, wer künftig die Binde beim Zweitligisten tragen wird. Der logische Nachfolger wäre Marcel Sobottka, der bereits in der vergangenen Saison vom ehemaligen Trainer Christian Preußer zum Vize-Kapitän ernannt wurde. Doch Preußer ist nun nicht mehr im Amt. Und Nachfolger Daniel Thioune will sich noch nicht so richtig in die Karten blicken lassen. „In den vergangenen Monaten konnte ich ja keinen Einfluss darauf nehmen und habe es auch gern so übernommen.“
Ein Grundsatz ist für den Trainer aber klar. „Den Kapitän und seine Stellvertreter werde ich bestimmen“, sagt er. Im ersten Testspiel der Saison ernannte Thioune Tim Oberdorf zum Kapitän, im zweiten am Mittwochabend dann Felix Klaus. „Grundsätzlich verteile ich gern Verantwortung und sehe auch gern mal andere Spieler in der Verantwortung, als die, die in den letzten Monaten in dieser Position waren.“
Für Klaus war das Amt gegen MFK Ruzomberok vorbestimmt. Auch wenn es für den 29-Jährigen durchaus überraschend kam. „Ich habe beim Einlaufen den Wimpel vergessen – der Klassiker“, erzählt er mit einem Lächeln auf den Lippen. „Ich war noch nie Kapitän, das hatte ich nicht auf dem Schirm.“
Oberdorf oder Klaus werden aber zumindest vorerst nicht die Dauerlösung sein. In den kommenden Partien will Thioune laut eigener Aussage aber auch noch andere Spielführer ausprobieren und sehen, wie sie mit dieser Verantwortung auf dem Platz umgehen. „Aufgrund des Abgangs von Adam Bodzek müssen wir uns neu aufstellen und ein neues Team finden“, befindet er.
Und auch in Bezug auf die Besetzung des Mannschaftsrats hat sich der 47-Jährige bereits eingängige Gedanken gemacht. In der vergangenen Saison waren neben Kapitän und Vize auch noch Andre Hoffmann, Shinta Appelkamp und Rouwen Hennings für die Belange der Mannschaft zuständig. „Die Jungs haben nicht viel verkehrt gemacht“, sagt Thioune „Wir haben mit Hoffmann oder Hennings Spieler, die Verantwortung übernehmen. Da werde ich sicher nicht dran schrauben.“
Nichtsdestotrotz schließt er etwaige Veränderungen auch nicht kategorisch aus. Thioune: „Ich werde schauen, ob der Mannschaftsrat aus der Mannschaft heraus gewählt wird. Ich habe da ein paar Modelle im Kopf. Vielleicht wird es auch so sein, dass jeder Mannschaftsteil einen Vertreter stellt. Das könnte ich mir gut vorstellen.“
Grundsätzlich ist bei Fortuna schon eine gesunde Hierarchie gegeben. Spieler wie Hennings oder Hoffmann haben eine natürliche Autorität. Hinzu kommen noch Spieler wie Jordy de Wijs und Matthias Zimmermann, die zwar immer für einen Spaß zu haben sind, aber gleichzeitig auch immer 100 Prozent Leistung bringen. „Momentan möchte ich einfach nur ein wichtiger Bestandteil des Teams sein“, sagt de Wijs. „Dafür brauche ich nicht die Kapitänsbinde am Arm.“
Andere Spieler könnten sich das Amt aber durchaus vorstellen. Hoffmann gilt als einer der aussichtsreicheren Kandidaten. Thioune schätzt die klaren Anweisungen seines Abwehrchefs. Zudem ist der Innenverteidiger auch sehr kommunikativ – innerhalb und außerhalb der Mannschaft.
Wann Thioune die finale Entscheidung fällt, steht noch nicht fest. Wahrscheinlich wird sich die Bekanntgabe aber noch bis in den Juli hineinziehen. Wer es auch immer wird, fest steht bereits jetzt: Fortuna hat trotz des Abgangs von Bodzek genügend Führungsspieler in den eigenen Reihen.