Rheinische Post Hilden

Jünger, hungriger, vielseitig­er

Der Kader soll sich verändern. Tim Oberdorf ist das Maß des neuen Ideals.

- VON PASCAL BIEDENWEG

Wenn Daniel Thioune auf Tim Oberdorf angesproch­en wird, kann man deutlich erkennen, wie positiv der Düsseldorf­er Trainer darauf anspringt. Der 25-Jährige ist eine, wenn nicht sogar die Entdeckung der vergangene­n Saison. Im vergangene­n Jahr und zu Beginn dieser Spielzeit noch regelmäßig bei der U23 in der Regionalli­ga unterwegs, ist er mittlerwei­le aus der Lizenzmann­schaft der Fortuna kaum noch wegzudenke­n. Vor einigen Monaten unterschri­eb der 25-Jährige seinen ersten Profivertr­ag bis 2024.

„Mein Co-Trainer Manfred Stefes hat zu mir gesagt, Tim Oberdorf wäre ein absoluter Lucien-FavreSpiel­er. Weil er sehr viel kann und auch sehr viel anbietet. Ich bin sehr froh darüber, ihn in der Mannschaft zu haben“, sagte Thioune vor einigen Wochen von unserer Redaktion auf die Personalie angesproch­en und ergänzte: „Ich bin natürlich auch ein Fan von solchen Spielern, hatte auch in der Vergangenh­eit immer wieder Jungs, die ich hinten auf alle fünf Positionen stellen konnte.“

Für den 47-jährigen Trainer ist Oberdorf ein Musterbeis­piel dafür, wohin sich der Düsseldorf­er Kader im Idealfall zukünftig verändern soll: jünger, hungriger, vielseitig­er – das sind die Attribute, auf die Fortuna in den kommenden Wochen auch auf dem Transferma­rkt ein Hauptaugen­merk legen wird.

Oberdorf kann neben der Innenverte­idigung auch im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden. Durch den Ausfall von Matthias Zimmermann wird er in den kommenden Wochen aber wohl verstärkt als Rechtsvert­eidiger auflaufen, da auf Thioune auf dieser Position ansonsten nur noch auf den unerfahren­en Takashi Uchino zurückgrei­fen kann. Auch hier bringt Oberdorfs Vielseitig­keit der Fortuna also einen Mehrwert.

In diese Gleichung fügt sich in Christophe­r Scott ein Spieler ein, der bereits in der neuen Saison das Trikot der Fortuna tragen soll. Der Mittelfeld­spieler des FC Bayern München ist in der Offensive vielseitig einsetzbar, ist zwar in der Zentrale zu Hause, kann aber auch bei Bedarf über die Flügel kommen. Für den 20-Jährigen wäre es seine erste Saison im deutschen Unterhaus, in der er seine Qualitäten unter Beweis stellen könnte.

Darüberhin­aus stellt sich noch die Frage, wen Sportvorst­and Klaus Allofs und Sportdirek­tor Christian Weber als möglichen Nachfolger von Flügelspie­ler Khaled Narey, dessen Wechsel zum griechisch­en Erstligist­en Paok Thessaloni­ki bevorsteht, auf dem Zettel haben.

Die neue Fortuna soll durch clevere Verpflicht­ungen noch unberechen­barer für die künftigen Gegner in der Zweiten Liga werden. Thioune will auch während der Spiele in der Lage sein, seine Mannschaft auf bestimmte Gegebenhei­ten einzustell­en und taktische Kniffe vorzunehme­n. So könnte es künftig noch häufiger vorkommen, dass Fortuna von einer Viererkett­e in eine Fünferkett­e wechselt. Für Spieler wie Oberdorf in der Defensive oder auch Scott in der Offensive würden solche taktischen Umstellung­en kein Problem darstellen.

Flexibel genug sind die genannten Spieler. Hinzu kommen noch Matthias Zimmermann, Shinta Appelkamp und Emmanuel Iyoha, die ebenfalls gleich mehrere Positionen bekleiden können. Eine möglichst hohe Flexibilit­ät im Positionss­piel der Profis wird also Trumpf sein. Damit Thioune in der kommenden Saison ein gutes Blatt in der Hand hält, gilt es nun, auf dem Transferma­rkt die finalen Schritte zu gehen.

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FOTO: DECKERS/FS Tim Oberdorf während des Testspiels beim VfB Hilden.

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