Sieben Tipps für Klimaschutz im Alltag
Jeder spricht darüber, weniger Treibhausgas zu produzieren, doch was können wir selbst dazu beitragen? Wer darauf achtet, was auf den Teller und an neuen Geräten ins Haus kommt, kann die Welt ein kleines Stück besser machen.
DÜSSELDORF Die Klimakrise ist eine der größten Bedrohungen unserer heutigen Welt. Politik und Unternehmen stehen in der Verantwortung, sie aufzuhalten. Doch auch Privatpersonen haben die Möglichkeit, ihren Teil dazu beizutragen. Wer etwa elektronische Geräte reparieren lässt, anstatt sie wegzuwerfen, und beim Strom auf Solarzellen setzt, kann schon viel bewegen. Wir sagen, wie – und geben Tipps für ein klimafreundliches Alltagsleben.
1. Stecker-Solar am Balkon Bei einer Mietwohnung mit Balkon auf der Südseite bietet sich eine Stecker-Solaranlage an. Die Module kann man für ein paar Hundert Euro kaufen, an die Fassade hängen und so seinen Computer oder Kühlschrank mit Energie versorgen. Sobald die Sonne scheint, fließt der Strom. Der Aufwand ist gering, und sparen könne man damit rund fünf Prozent der Stromrechnung, erklären die Fotovoltaik-Experten von der Verbraucherzentrale NRW.
2. Pflanzliche Produkte essen Wer weniger tierische Produkte konsumiert, der tut etwas fürs Klima und für seine Gesundheit: Pflanzliche Lebensmittel zu produzieren, verbraucht deutlich weniger Ressourcen und verursacht nur ein Zehntel der klimaschädlichen Abgase, die tierische Produkte wie Fleisch, Milchprodukte und Butter hervorrufen. Vollkornprodukte, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Nüsse weisen eine geringere Energiedichte auf und enthalten viele Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe.
3. Bio-Lebensmittel bevorzugen Mineralische Stickstoffdünger und chemisch-synthetische Pestizide brauchen viel Energie und sind mit einem hohen Ausstoß von klimaschädlichen Gasen verbunden. Ökobauern verzichten auf beides. Deshalb sind Bio-Obst und -Gemüse die klimafreundlicheren Varianten im Vergleich zu konventionell angebauten Produkten. Und auch die Tatsache, dass Öko-Betriebe meist weniger Tiere halten, verringert negative Klimaeffekte. Hinzu kommt, dass die Landwirte das Futter selbst herstellen oder regional einkaufen.
4. Saisonale und regionale Freilandprodukte wählen Frische Produkte vom nahe gelegenen Acker verursachen in den meisten Fällen weniger klimaschädliche Gase als Lebensmittel, die aus beheizten Gewächshäusern stammen und einen langen Weg hinter sich haben. Allerdings kommt es auch auf Aufzucht und Lagerung an. Gemüse, das im Gewächshaus angebaut wurde, verursacht zum Beispiel bis zu 30 Mal mehr schädliche Klimagase als Freilandgemüse. Besonders schlecht fürs Klima sind Lebensmittel, die per Luftfracht transportiert wurden. Doch Vorsicht: Der Begriff „regional“ist nicht geschützt. Es kann auch bedeuten, dass Produkte im Rheinland produziert wurden, aber in ganz Deutschland
ausgeliefert werden. Verbraucherinnen und Vebraucher sollten die Etiketten genau studieren.
5. Reste essen Zehn Prozent der Treibhausgasemissionen werden durch Lebensmittelverschwendung verursacht. Deshalb sollte man sich bewusst machen: Auch eine schrumpelige Tomate hat einen Lebenslauf – sie wurde gepflanzt, vor Schädlingen geschützt, gegossen, geerntet, verpackt sowie zum Händler und anschließend nach Hause transportiert. All diese Schritte verursachen Treibhausgase und verbrauchen Ressourcen. Wird die Tomate weggeworfen, wurde sie vergeblich produziert. Zwar ist es am wichtigsten, dass im Handel und in der Landwirtschaft ein Umdenken stattfindet, damit weniger Lebensmittel verschwendet werden. Doch auch private Haushalte können etwas tun, indem sie die Tomate verwerten. Die Verbraucherzentrale NRW bietet auf ihrer Internetseite sogar Rezepte für die Resteküche an.
6. Klimafreundliche Küchengeräte Nicht weniger als 45 Prozent des gesamten Stromverbrauchs gehen auf das Konto der Haushaltsgeräte. Kühl- und Gefrierschrank sind dabei die Top-Verbraucher. Wer auf energieeffiziente Modelle setzt, schont also nicht nur das Klima, sondern auch den Geldbeutel. Mit dem EU-Label ist es einfach, die niedrigste Energieverbrauchsklasse auszumachen. Bei Kühl- und Gefriergeräten sind die mit der Auszeichnung
A+ und A++ besonders sparsam. Im Vergleich zu einem Altgerät verbrauchen sie bis zu 75 Prozent weniger Strom. Noch ein Tipp: Immer mit passenden Topfdeckeln kochen und auf Herdplatten, die nicht zu groß sind. Ansonsten liegt der Stromverbrauch dreimal höher.
7. Elektrogeräte reparieren lassen Ein neues Elektrogerät sollte nicht an den entscheidenden Stellen zugeschweißt sein. Das bedeutet nämlich, dass man es schwerlich reparieren kann, ohne es zu zerstören. Kann man es aufschrauben, stehen die Chancen hingegen gut. Die Verbraucherzentrale NRW rät generell dazu, Elektrogeräte aus zweiter Hand zu kaufen und möglichst lange zu nutzen. Sobald sie kaputtgehen, könne man ein Repaircafé aufsuchen. Und Geräte wie Bohrmaschinen, die nur selten genutzt werden, lassen sich gut bei Nachbarn oder Freunden ausleihen.