Bitte mehr als nur Resignation
Auch in der schönsten Stadt wird es immer wieder Bereiche geben, die wenig repräsentativ sind. Oft haben sie hauptsächlich die Funktion, die Verkehre zu verteilen oder den Passanten eine Route vor die Füße zu legen, auf der sie einen Ort verlassen können. Das gilt wohl für den Bertha-von-Suttner- und auch für den Worringer Platz, der seit Jahrzehnten ein Sorgenkind ist und den selbst Umbau- und Verschönerungsaktionen nicht wirklich wirtlicher gemacht haben. Grau bleibt grau, da hilft auch kein Saisonanstrich. Zur Ehrlichkeit gehört auch: Diese Orte sind meist Anlaufadressen für Menschen, die am Rand unserer Gesellschaft leben. Sie haben Anspruch auf einen Platz in unserer Stadt, die Kö kann und muss nicht überall sein.
Nun könnte hier Schluss der Überlegungen sein, aber so einfach wollen wir es uns nicht machen – und so einfach sollte es sich auch die Stadt mit den Ideen für den Bertha-von-Suttner-Platz nicht machen. Dort saß lange die Stadtbücherei, es residieren dort Gerichte, Konsulate, Banken. Viele Menschen halten sich dort auf oder überqueren den Platz, sie haben mehr verdient als Resignation. Warum gibt es nicht mehr Grün, warum keine Kulturveranstaltungen etwa durch die kreative Köpfe des Asphalt-Festivals? Die Aktion „Platz da!“mit dem künstlerisch genutzten Gewächshaus hat dem Worringer Platz gut getan. Und was ist mit einer verpflichtenden Interessen- und Standortgemeinschaft, die alle Eigentümer zur Verbesserung ihres Umfeldes verpflichten könnte? Einen Versuch wäre es wert.