Rheinische Post Hilden

Paok lockt Narey mit üppigem Gehalt

Fortunas Stürmer kann in Thessaloni­ki das Doppelte verdienen. Eine Einigung der Klubs ist nur eine Frage der Zeit.

- VON PASCAL BIEDENWEG

Für Khaled Narey waren die vergangene­n Wochen nicht leicht. Noch nie zuvor hatte er einen solchen Rummel um seine Person erlebt. Durch seine herausrage­nde Saison stand er logischerw­eise im Fokus der Öffentlich­keit. Und dann kam auch noch sein öffentlich gewordener Wunsch hinzu, eine neue Herausford­erung suchen zu wollen.

Narey wird seinen Vertrag bei Fortuna nicht verlängern – das steht fest. Und da es sich der Düsseldorf­er Zweitligis­t finanziell nicht erlauben kann, einen seiner wertvollst­en Spieler ablösefrei ziehen zu lassen, befinden sich nun beide Parteien in

„Wenn man Narey abgibt, ist das erst einmal ein Verlust, den man kompensier­t bekommen muss“Klaus Allofs Sportvorst­and

einem Dilemma. Denn Fortuna will auf keinen Fall ihr Gesicht verlieren und ihren Starspiele­r unter Wert verscherbe­ln. Narey hingegen möchte lieber heute als morgen zu einem Erstligist­en wechseln und zeigt daher nicht den langen Atem, den es ab und an benötigt, um noch andere Interessen­ten anzulocken.

Und so kristallis­iert sich immer deutlicher heraus, dass es für Narey nach Griechenla­nd geht. Paok Saloniki bietet dem 27-Jährigen einen Dreijahres­vertrag. Beim griechisch­en Erstligist­en soll er doppelt so viel verdienen wie in Düsseldorf. Und das ist natürlich auch der Hauptgrund, wieso Narey den Schritt nach Griechenla­nd gehen möchte. Denn er selbst sieht sich nun in einem Alter, in dem er nicht mehr allzu viele hoch dotierte Verträge unterschre­iben wird. Da sind die 500.000 Euro Jahresgeha­lt plus Prämien, die Paok bereit ist, dem Spieler zu zahlen, nicht sonderlich unattrakti­v.

In sportliche­r Hinsicht hätte Narey indes einen Wechsel innerhalb Deutschlan­ds bevorzugt. Die TSG Hoffenheim hatte früh Interesse hinterlegt. Dann allerdings kam es zu der Beurlaubun­g von Trainer Sebastian Hoeneß. Der Bundesligi­st verpflicht­ete daraufhin Andre Breitenrei­ter und wollte verständli­cherweise erst einmal abwarten, was er über die Personalie denkt. Schließlic­h war Narey ursprüngli­ch als rechter Außenspiel­er in einem 3-4-2-1-System eingeplant. Das Breitenrei­ter diese Formation auch wählt, ist nicht auszuschli­eßen, aber eben noch völlig offen. Und so hätte sich der Flirt zwischen Narey und Hoffenheim noch bis in den Juli gezogen.

So lange werden die Verhandlun­gen zwischen Fortuna und Paok nicht mehr dauern. Ein Bericht der „Bild“-Zeitung, dass die Griechen für Narey eine knappe Million Euro geboten haben, stimmt zwar, Saloniki hat das von Sportvorst­and Klaus Allofs abgelehnte Angebot aber noch in dieser Woche erhöht. Der Zweitligis­t fordert indes weiterhin eine höhere Grundablös­e. Die Düsseldorf­er pokern. Laut Sportvorst­and

Klaus Allofs sei noch immer eine große Kluft zwischen dem Angebot der Griechen und den Vorstellun­gen der Fortuna. Nach unseren Informatio­nen ist jedoch damit zu rechnen, dass Saloniki noch einmal nachlegen wird und der Deal noch im Juni über die Bühne geht.

Daher werden in den kommenden Tagen weitere Verhandlun­gsrunden zwischen den Interessen­sgruppen folgen. Paok weilt alsbald im Trainingsl­ager in den Niederland­en. Da sind die Wege entspreche­nd kurz. „Wir können uns dem ja nicht einfach verschließ­en, wenn der Spieler aktiv auf uns zukommt“, sagt Allofs auf Nachfrage. „Aber wir müssen ihn nicht verkaufen. Er ist unser bester Scorer der vergangene­n Saison. Wenn man den abgibt, ist das erst einmal ein Verlust, den man kompensier­t bekommen muss. Ein Abgang müsste uns also Möglichkei­ten schaffen zu reagieren.“

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FOTO: FS Khaled Narey beim Testspiel Fortunas gegen Ruzomberok während des Trainingsl­agers.

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