Paok lockt Narey mit üppigem Gehalt
Fortunas Stürmer kann in Thessaloniki das Doppelte verdienen. Eine Einigung der Klubs ist nur eine Frage der Zeit.
Für Khaled Narey waren die vergangenen Wochen nicht leicht. Noch nie zuvor hatte er einen solchen Rummel um seine Person erlebt. Durch seine herausragende Saison stand er logischerweise im Fokus der Öffentlichkeit. Und dann kam auch noch sein öffentlich gewordener Wunsch hinzu, eine neue Herausforderung suchen zu wollen.
Narey wird seinen Vertrag bei Fortuna nicht verlängern – das steht fest. Und da es sich der Düsseldorfer Zweitligist finanziell nicht erlauben kann, einen seiner wertvollsten Spieler ablösefrei ziehen zu lassen, befinden sich nun beide Parteien in
„Wenn man Narey abgibt, ist das erst einmal ein Verlust, den man kompensiert bekommen muss“Klaus Allofs Sportvorstand
einem Dilemma. Denn Fortuna will auf keinen Fall ihr Gesicht verlieren und ihren Starspieler unter Wert verscherbeln. Narey hingegen möchte lieber heute als morgen zu einem Erstligisten wechseln und zeigt daher nicht den langen Atem, den es ab und an benötigt, um noch andere Interessenten anzulocken.
Und so kristallisiert sich immer deutlicher heraus, dass es für Narey nach Griechenland geht. Paok Saloniki bietet dem 27-Jährigen einen Dreijahresvertrag. Beim griechischen Erstligisten soll er doppelt so viel verdienen wie in Düsseldorf. Und das ist natürlich auch der Hauptgrund, wieso Narey den Schritt nach Griechenland gehen möchte. Denn er selbst sieht sich nun in einem Alter, in dem er nicht mehr allzu viele hoch dotierte Verträge unterschreiben wird. Da sind die 500.000 Euro Jahresgehalt plus Prämien, die Paok bereit ist, dem Spieler zu zahlen, nicht sonderlich unattraktiv.
In sportlicher Hinsicht hätte Narey indes einen Wechsel innerhalb Deutschlands bevorzugt. Die TSG Hoffenheim hatte früh Interesse hinterlegt. Dann allerdings kam es zu der Beurlaubung von Trainer Sebastian Hoeneß. Der Bundesligist verpflichtete daraufhin Andre Breitenreiter und wollte verständlicherweise erst einmal abwarten, was er über die Personalie denkt. Schließlich war Narey ursprünglich als rechter Außenspieler in einem 3-4-2-1-System eingeplant. Das Breitenreiter diese Formation auch wählt, ist nicht auszuschließen, aber eben noch völlig offen. Und so hätte sich der Flirt zwischen Narey und Hoffenheim noch bis in den Juli gezogen.
So lange werden die Verhandlungen zwischen Fortuna und Paok nicht mehr dauern. Ein Bericht der „Bild“-Zeitung, dass die Griechen für Narey eine knappe Million Euro geboten haben, stimmt zwar, Saloniki hat das von Sportvorstand Klaus Allofs abgelehnte Angebot aber noch in dieser Woche erhöht. Der Zweitligist fordert indes weiterhin eine höhere Grundablöse. Die Düsseldorfer pokern. Laut Sportvorstand
Klaus Allofs sei noch immer eine große Kluft zwischen dem Angebot der Griechen und den Vorstellungen der Fortuna. Nach unseren Informationen ist jedoch damit zu rechnen, dass Saloniki noch einmal nachlegen wird und der Deal noch im Juni über die Bühne geht.
Daher werden in den kommenden Tagen weitere Verhandlungsrunden zwischen den Interessensgruppen folgen. Paok weilt alsbald im Trainingslager in den Niederlanden. Da sind die Wege entsprechend kurz. „Wir können uns dem ja nicht einfach verschließen, wenn der Spieler aktiv auf uns zukommt“, sagt Allofs auf Nachfrage. „Aber wir müssen ihn nicht verkaufen. Er ist unser bester Scorer der vergangenen Saison. Wenn man den abgibt, ist das erst einmal ein Verlust, den man kompensiert bekommen muss. Ein Abgang müsste uns also Möglichkeiten schaffen zu reagieren.“