„Ein richtiger Jugendtreff – das wär‘s“
Luzia Kautzner ist 16 Jahre alt, lebt in Hilden und möchte in ihrer Freizeit gerne etwas erleben. Doch das ist in ihrem Alter gar nicht so einfach. Es gibt zwar viele Angebote in Hilden, doch die richten sich vornehmlich an Jüngere, schreibt sie in ihrem
Der Stadtpark, Area 51, das Jugendhaus der evangelischen Kirche oder zahlreiche Ferienangebote, wie Kulturrucksack-Workshops, Kunstkurse oder organisierte Radtouren: In Hilden wird uns Jugendlichen eigentlich einiges geboten, damit wir unsere Freizeit aktiv und in Gesellschaft verbringen können. Doch diese Angebote werden meist nur von Jüngeren wahrgenommen. Die älteren Teenager haben ihre Möglichkeiten oft gar nicht mehr im Blick, sie werden als „uncool“wahrgenommen. Stattdessen findet man ältere Grüppchen nur am Holterhöfchen, am Elbsee oder auf Spielplätzen.
Ich denke, hauptsächlich ist das Desinteresse dadurch begründet, dass wir Jugendlichen nicht immer ein Programm brauchen. Wir genießen es, miteinander zu quatschen, spontan zu sein und uns nicht von Öffnungszeiten oder Terminen abhängig zu machen. Einige der Jugendangebote sind sehr unverbindlich, trotzdem sind immer Aufsichtspersonen anwesend. Das ist wohl kaum zu umgehen, schränkt uns aber scheinbar dennoch in unserer Freiheit ein. Das liegt nicht daran, dass jeder Jugendliche
nichts anderes im Kopf hat, als etwas verbotenes zu tun, sondern vielmehr daran, dass wir gerne selbstständig und möglichst erwachsen sein wollen und gerade im späteren Jugendalter nicht mehr das Gefühl haben, dass jemand auf uns aufpassen muss.
Doch eine offizielle Jugendorganisation ohne ständig anwesende Aufsichtspersonen, zu junges Publikum und ohne Programm zu finden, ist leider unmöglich. Unsere Generation hat es jedoch auch nicht geschafft, ein Lokal oder ähnliches als Treffpunkt auszuwählen. Woran das liegt, lässt sich schwer sagen. Vielleicht handelt es sich um einen Interessenskonflikt, weil sich viele Teenager in ihren Vorlieben, Freizeitbeschäftigungen und in ihrem Umgang miteinander stark voneinander unterscheiden. Vielleicht wollen es die Meisten in meinem Alter aber auch gar nicht anders. Es kommt mir nämlich so vor, als wäre die Grüppchenbildung bei uns Jugendlichen so weit fortgeschritten, dass viele gar nicht daran interessiert sind, Andere kennenzulernen, wenn es nicht über Freunde passiert.
Trotz allem denke ich nicht, dass wir als Jugend zurückgezogen leben oder unsere Zeit nur noch Zuhause vor dem PC verbringen. Wir finden uns schon zurecht, auch ohne einen bestimmten Ort, an dem man sich sicher sein kann, Gleichaltrige zu sehen. Dennoch finde ich, dass es schön wäre, einen allgemeinen Jugendtreffpunkt zu haben, der auch gerne genutzt wird. Vielleicht wäre ein Café oder eine Bar, die mit Kartenspielen, einem Fernseher, einigen Sitzsäcken, einem Billiardtisch oder einer Dartscheibe ausgestattet ist, genau das, was wir brauchen. Würden die Öffnungszeiten im Nachmittags- und Abendbereich liegen und die Getränke vielleicht auch mehrmals die Woche mit dem Taschengeld bezahlbar sein, bin ich mir sicher, dass wir Jugendlichen begeistert wären!
Luzia Kautzner