DVer rätselhafte Gigolo
Heike Makatsch versucht, den jungen Liebhaber einer Seniorin des Mordes zu überführen.
allein, ebenfalls sehr rüstig und nebenbei auch schwerreich. Im Safe ihrer Millionen-Villa bunkert Dubinski wertvolle Krügerrand-Münzen und Bargeld. Dies kann natürlich in einem Krimi nicht lange gut gehen. Kurze Zeit später wird die reiche Dame tatsächlich tot in ihrer Villa aufgefunden. Aber war es wirklich Mord? Die Ärzte stellen eine Insulin-Vergiftung fest. Die Hausherrin soll sich versehentlich eine zu hohe Dosis gespritzt haben, lautet die Erklärung. Betrunken war das Opfer nämlich auch. Gerichtsmediziner und Staatsanwaltschaft wollen den Fall eigentlich schon zu den Akten legen. Kommissarin Ellen Berlinger (Heike Makatsch) will dennoch ermitteln. Und in der Tat sieht es bald schlecht aus für den vorbestraften Gigolo. Der unterhielt nämlich auch zum Opfer amouröse Beziehungen und wusste offenbar bestens über den Inhalt des Safes Bescheid.
Autor Thomas Kirchner und Regisseur Tim Frageser ist ein toller Krimi gelungen, auf den sich der Zuschauer aber erst einmal einlassen muss. Denn die Geschichte wird in mehreren Zeitebenen erzählt. Das erste Treffen von Seniorin und Verdächtigem, der Tag des Mordes, die Ermittlungen – mehrmals wird die zeitliche Ebene gewechselt. Das geht vielleicht zu Beginn etwas auf Kosten der Spannung, ermöglicht aber eine ausgeruhte, umfassende
Erzählweise, die sich auch Zeit für Zwischentöne und kleine Details nimmt.
Auch die Besetzung ist sehr überzeugend. Die inzwischen 70-jährige Michaela May, die lange Zeit im Münchener „Polizeiruf 110“die Hauptrolle spielte, wirkte auch in dieser durchaus schwierigen Rolle glaubwürdig und nahbar. Zudem stimmt in Mainz die Chemie zwischen den Ermittlern Berlinger und Martin Rascher (Sebastian Blomberg). Alles in allem also ein starker letzter Fall vor der „Tatort“Sommerpause.
„Tatort: In deinen Augen“, Das Erste, So.20.15Uhr