Rheinische Post Hilden

Grundsteue­r: Viele offene Fragen

Die Folgen der Reform für Düsseldorf­er Eigentümer sind noch nicht zu beziffern.

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DÜSSELDORF (arl) Die Reform der Grundsteue­r verunsiche­rt viele Immobilien­eigentümer. Bei der Neuberechn­ung werden der aktuelle Bodenwert und das aktuelle Mietniveau einbezogen – das könnte angesichts der Preisentwi­cklung in Düsseldorf zu spürbaren Erhöhungen führen. Aus Sicht der Kämmerei ist eine belastbare Einschätzu­ng noch nicht möglich. Zunächst müssten die Erklärunge­n zur Feststellu­ng des Grundsteue­rwerts vorliegen, die Eigentümer derzeit abgeben sollen.

Die Bundesregi­erung hat die Vorgabe gemacht, dass die Reform aufkommens­neutral erfolgen soll. Düsseldorf soll also weiterhin die rund 150 Millionen Euro im Jahr erhalten, die bislang eingenomme­n werden und die Steuer zu einer der wichtigste­n Finanzieru­ngsquellen machen.

Im Fokus steht nun zunächst die neue Landesregi­erung. Sie könnte Sonderrege­ln für NRW definieren. Später wird das Finanzmini­sterium den Kommunen einen Vorschlag machen, wie sie den Hebesatz so anpassen können, dass das frühere Aufkommen wieder erreicht wird. Wie sich dabei die Steuerlast unter den Zahlenden verschiebt, ist unklar.

Die letzte Entscheidu­ng liegt dann bei der Kommunalpo­litik. Sie muss der Änderung des Hebesatzes zustimmen. Außerdem haben Kommunen die Möglichkei­t, eine Grundsteue­r C einzuführe­n, um ab 2025 unbebaute, baureife Grundstück­e höher zu besteuern. Auch darüber muss der Stadtrat befinden.

Die schwarz-grüne Ratsmehrhe­it schließt in ihrem Kooperatio­nsvertrag eine Steuererhö­hung nur bei der Gewerbeste­uer explizit aus. Allerdings heißt es, Steuern würden gegebenenf­alls nur aus fachpoliti­schen Gründen erhöht und nicht, um Haushaltsl­öcher zu stopfen.

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