Die Königsetappe rund um Solingen
Rundtour, die selbst bei Radfahrern in der Region noch als Geheimtipp gilt – obwohl sich die Klingenstadt entlang der Strecke in seiner ganzen Vielfalt und mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten präsentiert.
Die Königsetappe unter den Radtouren in Solingen führt an der Wupper entlang, durch die Ohligser Heide, durch Wälder, über alte Bahntrassen, vorbei an den bekanntesten Wahrzeichen der Region: Schloss Burg und Müngstener Brücke. Angesichts einiger Anstiege, die es zu bewältigen gilt, sind eine gute Kondition beziehungsweise ein E-Bike als Gefährt gefragt.
Die offizielle Streckenbeschreibung, die den S-Bahn-Haltepunkt Solingen-Grünewald als Start- und Zielpunkt ausweist, schickt die Radausflügler
im entgegengesetzten Uhrzeigersinn rund um die Klingenstadt. Eine bessere Wahl allerdings ist, den Hauptbahnhof im Stadtteil Ohligs als Startpunkt zu wählen und parallel zur Bahnstrecke Köln / Wuppertal entlang des Caspersbroichers Weg das gleichnamige Schloss anzusteuern. Zum einen sind in dieser Richtung sämtliche Anstiege angenehmer zu bewältigen. Zum anderen bietet sich fast am Ende der Strecke nach dem Wasserschloss Haus Graven bei Bedarf die Möglichkeit, durch die Ohligser Heide ein paar Kilometer zurück zum Ziel abzukürzen.
An der Stadtgrenze zu Haan lässt es sich im Tal der Itter auch auf zum Teil schmalen Waldwegen gut radeln. Weil es keine eigene Beschilderung
der „Rund um Solingen“-Tour gibt, helfen vorbei an der Breidenmühle, der Heidberger Mühle und der Freizeitanlage Ittertal (mit Freibad und Beachvolleyball-Anlage) die Logos des Klingenpfads und des Neanderlandsteigs als Orientierung.
Mit einem Panorama-Blick auf Solingen mit der Walder Kirche werden die Mühen für den ersten Anstieg über die Kotzerter Straße und die kleine Siedlung Holz in Richtung Fürkeltrath belohnt. Hier beginnt die Korkenziehertrasse, die sich ihrem Namen entsprechend durch Solingen schlängelt. Am Kunstmuseum lohnt ein Abstecher in den Gräfrather Ortskern mit seinem Marktplatz und vielen Einkehrmöglichkeiten.
Nach rund neun entspannten Kilometern auf der ehemaligen Bahntrasse
folgt der Abzweig nach Burg und Müngsten. Gut ausgeschildert führt der Weg durch Meigen zu einem der schönsten Aussichtspunkte der Stadt. Vom kleinen Rastplatz am Theegartener Kopf blickt man nicht nur auf die Innenstadt und den Stadtteil Gräfrath, sondern auch auf Wuppertal-Cronenberg.
Mit der knapp drei Kilometer langen Abfahrt über die Bergbahntrasse beginnt der zweifelsohne reizvollste Abschnitt. Im Tal der Wupper wartet der immer imposante Blick auf die Müngstener Brücke – egal aus welcher Perspektive. Die Schwebefähre im Brückenpark, mit der ein Anstieg oder einige Treppen umfahren werden können, hat nach dem Hochwasser des vorigen Sommers wieder den Betrieb aufgenommen. Sie verkehrt
täglich zwischen 11 und 18 Uhr, aus technischen Gründen allerdings nicht bei Temperaturen über 28 Grad.
Nach wenigen Kilometern eröffnet sich der Blick auf das zweite große Wahrzeichen des Bergischen Landes: Schloss Burg. Die historische Anlage wird derzeit aufwendig saniert, ist aber trotzdem zu besichtigen. Das Fahrrad an der Talstation abgestellt, bringt die Seilbahn die Besucher entspannt hinauf. In Unterburg ist von den Folgen der Starkregen-Katastrophe nur vereinzelt noch etwas zu erkennen. Mit der Wupper-Terrasse hat erst vor Kurzem ein weiterer Gastronomiebetrieb wieder eröffnet. Ein paar Kilometer weiter entlang der Wupper – auf größtenteils ebenen Wegen – sieht es etwas anders aus: Das Ausflugslokal Wupperhof bleibt geschlossen, im Balkhauser Kotten läuft weiterhin die Instandsetzung.
Nach Passieren des Wipperkottens an der Stadtgrenze zu Leichlingen verändert sich das Landschaftsbild ein weiteres Mal. Die letzten Kilometer führen durch eine Heidelandschaft und weiter durch den Hildener Osten bis zum Tunnel Müllersberg, um parallel zur Bahnstrecke zum Startpunkt zurückzukehren.