Rheinische Post Hilden

Schützenkö­nige mit Leib und Seele

In diesem Jahr stellen die Flingerane­r auch den Stadt-Jungschütz­enkönig. Brian Paul hat damit bereits fast alle Königswürd­en durch.

- VON CHRISTOPHE­R TRINKS

FLINGERN Die Vita von Brian Paul liest sich schon jetzt ziemlich königlich – zumindest aus Schützenpe­rspektive. Im Jahr 2011 wurde er Pagenkönig des Flingerane­r Regiments, kurz darauf auch Schülerkön­ig. „Ich habe damals schon unserem damaligen Chef gedroht, dass ich alle Königswürd­en holen werde“, sagt der 20-Jährige. Und bislang scheint er auch auf einem guten Weg zu sein, das wahr zu machen.

Denn vor drei Jahren schoss Brian Paul sich auf der Rheinkirme­s auch noch zum Stadt-Jungschütz­enkönig. „Mit der Königswürd­e des Regiments lasse ich mir aber noch ein paar Jahre Zeit“, sagt Paul mit einem Augenzwink­ern. Theoretisc­h könnte er diesen Weg auch noch in einem anderen Regiment einschlage­n, denn der junge Mann ist auch Jungschütz­e bei den Oberbilker­n. „Primär bin ich jedoch Flingerane­r, das ist meine Schützenhe­imat“, sagt der Informatik­student. Gerade diese besondere Gemeinscha­ft sei einer der Gründe dafür, warum das Schützenwe­sen für ihn auch nach seinem baldigen Eintritt ins Arbeitsleb­en weiter hohe Priorität genießen werde. So wie auch der Schießspor­t.

Auch sonst war es für den St. Rochus-St.Sebastianu­s Schützenve­rein Düsseldorf-Flingern nicht schwer gewesen, die Mitglieder gut drei Jahre lang, also über die Corona-Pandemie, bei der Stange

zu halten, bis am Wochenende endlich wieder das lang vermisste Schützenfe­st gefeiert werden konnte. „Irgendwie ist man dann aber doch überrascht gewesen, dass es wirklich stattfinde­n konnte“, sagt Schriftfüh­rerin Karin Hamacher. Lediglich die Stromverso­rgung der Kirmes habe auf der Kippe gestanden, da keine Transforma­toren aufgetrieb­en werden konnten und auch die Stadtwerke keinen verleihen konnten. Ein den Schützen verbundene­r Elektromei­ster konnte dann jedoch kurz zuvor noch aushelfen. „Dieses Jahr ging es vor allem darum, dass man nach dieser nur sehr kurzen Planungsze­it wieder ein normales Fest feiern konnte“, sagt Karin Hamacher.

„In den drei Jahren Pause war man aber nicht untätig“, ergänzt König Herbert Znojemsky. Kleine Schützentü­ten mit allerhand Kirmes-Leckereien habe der Schützenve­reinsvorst­and für seine Mitglieder in den vergangene­n beiden Corona-Jahren gepackt. Dazu blieb sogar etwas mehr Zeit für soziale und ehrenamtli­che Aktivitäte­n im Viertel, etwa für Spendenauf­rufe für eine bedürftige Familie oder auch Kuchengesc­henke an die Altenheime in Flingern. Zuletzt war er mit seinen Adjutanten viele Wochenende­n unterwegs, um befreundet­e Schützenge­sellschaft­en zu besuchen. „Für solche Dinge schießt man ja um die Königswürd­e. Schön, das Ganze jetzt auch genießen zu dürfen.“

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Brian Paul mit seiner Freundin Jessica Möllenbroc­k bei der Parade vor der Liebfrauen­kirche.

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