Rheinische Post Hilden

Flüchtling­e pf lanzen Gemüse an

Spendengel­der ermögliche­n Gartenproj­ekt – und noch viele weitere Aktionen.

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HILDEN (RP) Bürger, Unternehme­n und Vereine: Sie alle haben für Flüchtling­e aus der Ukraine gesammelt und gespendet. Mehr als 70.000 Euro sind bisher zusammenge­kommen, teilte die Stadt mit. Damit das Geld möglichst nachhaltig hilft, entwickelt die Stadtverwa­ltung laut eigener Aussage für und mit den Flüchtling­en Aktionen und Angebote. „Sie alle teilen das gemeinsame Ziel, den Menschen das Ankommen in Hilden zu erleichter­n und ihnen die Teilhabe am gesellscha­ftlichen Leben zu ermögliche­n“, erklärt Bürgermeis­ter Claus Pommer.

Eins der ersten Projekte dieser Art ist jetzt an der Notunterku­nft an der Nordstraße gestartet: Die Bewohner hatten bereits zuvor aus eigener Initiative und gemeinsam mit dem Hausmeiste­r Guido Doebler erste Hochbeete

angelegt. Dank der Spendengel­der konnte die Stadt ihnen nun fünf zusätzlich­e Beete, zahlreiche Pflanzen sowie Arbeitsmat­erialien wie Gartensche­ren, Schaufeln, Gießkannen und Handschuhe zur Verfügung stellen. Im Innenhof des Gebäudes wachsen nun unter anderem Schnittlau­ch, Tomaten, Gurken, Kohlrabi und Frühlingsz­wiebeln.

„Den Geflüchtet­en war es wichtig, Gemüse und Kräuter zu pflanzen, mit denen sie sich selbst versorgen können“, berichtet der Sozialarbe­iter Ilir Shishani. Medene Madzhytova ist bereits im März aus der Ukraine nach Hilden geflüchtet und erklärt: „Zuhause habe ich einen großen Garten, in dem ich das anbaue, was meine Familie und ich zum Leben benötigen. Es fühlt sich gut an, auch hier vor Ort etwas für die Gemeinscha­ft tun zu können!“Ihre Mitstreite­rin Elhina Mustafaiev­a ergänzt: „Außerdem verschöner­n die Beete auch unser temporäres Zuhause hier in Hilden.“

Die beiden Frauen werden bei ihrer Arbeit von ihren Mitbewohne­rn tatkräftig unterstütz. „Das gemeinsame Projekt bringt die Menschen in der Unterkunft zusammen“, sagt Sozialdeze­rnent Sönke Eichner. Nach der erfolgreic­hen Zwischenbi­lanz sollen deshalb vergleichb­are Gartenproj­ekte in den anderen Notunterkü­nften der Stadt folgen. „Der Fokus kann dabei abhängig von den örtlichen Gegebenhei­ten und der Bewohnerst­ruktur variieren, beispielsw­eise sind auch Pflanzakti­onen speziell für Kinder geplant“, berichtet Tim Zimmerer, Leiter des Sachgebiet­s Besondere Soziale Dienste. „So können auch die ganz Kleinen in dieser schlimmen Situation mit der Umwelt in Kontakt sein, Natur und Selbstwirk­samkeit erfahren.“

„Neben Projekten, in denen die Geflüchtet­en ihre Unterkünft­e selbst mitgestalt­en, wollen wir auch solche umsetzen, die die Integratio­n in die städtische Gesellscha­ft fördern. Von den Spendengel­dern können wir beispielsw­eise weitere Sprachkurs­e fördern und Kleidung für die Teilnahme am Vereinsspo­rt bezahlen“, sagt Anja Voß, Leiterin des Amtes für Jugend, Schule und Integratio­n.

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Sönke Eichner, Medene Madzhytova, Guido Doebler, Claus Pommer und Elhina Mustafaiev­a (v.l.) am Hochbeet.

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