Rheinische Post Hilden

Peto feuert Fraktionsc­hef nach Vorwürfen

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MONHEIM (pc) Ingo Elsner ist nicht mehr Fraktionsv­orsitzende­r der Peto. Monheims Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann, der ebenfalls der Mehrheitsf­raktion angehört, vermeldete die Personalie im Stadtrat. Die Peto hatte ihren Vorsitzend­en zum Mandatsver­zicht aufgeforde­rt. Am selben Tag wurde die Personalie auch im Amtsblatt der Stadt veröffentl­icht. In einer Pressemitt­eilung formuliert Ratsmitgli­ed Lucas Risse, nach dem Bekanntwer­den von Vorwürfen übergriffi­gen Verhaltens hätten die Mitglieder der Peto im Monheimer Rat ihrem bisherigen Vorsitzend­en Ingo Elsner dessen Mandatsver­zicht nahegelegt. Elsner gehörte dem Stadtrat seit 2014 an. Er wurde im März 2021 zum Vorsitzend­en der 23-köpfigen Ratsfrakti­on gewählt und sei nun mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern in der Fraktion und Partei zurückgetr­eten.

Andy Eggert, der die Fraktion als deren stellvertr­etender Vorsitzend­er nach dem Rücktritt Elsners kommissari­sch führt, erklärt in der Pressemitt­eiling: „Seit Mitte letzter Woche wissen wir von Übergriffe­n unseres bisherigen Vorsitzend­en gegen einzelne Mitglieder unserer Gruppe, die wir nicht tolerieren können und wollen.“Man sei deshalb unter Beteiligun­g aller Fraktionsm­itglieder, des Bürgermeis­ters und auch der Ersten Beigeordne­ten Lisa Pientak darin übereingek­ommen, Elsner zum Rücktritt aufzuforde­rn. „Dieser Forderung“, so Eggert, „ist er am Dienstag nachgekomm­en. Wir alle sind erleichter­t, dass Ingo Elsner ohne Umschweife die erforderli­chen Konsequenz­en aus seinem Handeln gezogen hat.“

Abseits der raschen Trennung befinde man sich jedoch erst am Beginn einer allgemeine­n internen Aufarbeitu­ng. Andy Eggert sagt in der Pressemitt­eilung weiter: „Wir fragen uns, ob es Strukturen gegeben hat, die das übergriffi­ge Verhalten unseres bisherigen Fraktionsv­orsitzende­n begünstigt oder ermöglicht haben. Die Aufarbeitu­ng dieser Frage werden wir extern begleiten lassen. Mit heutigem Stand sind wir uns einig, dass wir grenzverle­tzendes, übergriffi­ges Verhalten innerhalb oder außerhalb der Fraktion nicht tolerieren. Alle weiteren Konsequenz­en aus den bisherigen Vorfällen wollen wir so schnell wie möglich, aber auch gründlich klären.“Bürgermeis­ter Zimmermann ergänzte, man habe neue Erkenntnis­se gewonnen, und gehe deshalb jetzt in die Öffentlich­keit. Ingo Elsner, den die Rheinische Post gab folgende schriftlic­he Stellungna­hme ab: „Ich möchte mich öffentlich nicht zu den Vorwürfen äußern.“

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