Rheinische Post Hilden

Jugendspie­ler trumpft groß auf

Mit der U17 wurde Elione Fernandes jüngst Vizemeiste­r. Nun zeigt der 16-Jährige sein Können im Trainingsl­ager der Profis.

- VON PASCAL BIEDENWEG

Sein leichtes spitzbübis­ches Grinsen wird von einem jugendlich­en Gesicht eingerahmt. 16 Jahre ist Elione Fernandes Neto gerade einmal alt. Und trotzdem mischt er bei Fortuna schon bei den Großen mit. Der zentrale Mittelfeld­spieler weilt derzeit mit dem Düsseldorf­er Zweitligis­ten im Trainingsl­ager.

In Bad Leonfelden dürfte der große, etwas schlaksig daher kommende Bursche bereits den meisten Trainingsb­eobachtern ein Begriff sein. Schließlic­h hört man Trainer Daniel Thioune, der ein nicht zu verachtend­es Stimmorgan besitzt, häufig den Namen „Elo“rufen – den Spitznamen von Fernandes. „Gut gemacht, Elo“, „Klasse, Elo“, aber auch einige Verbesseru­ngsvorschl­äge kommen von Seiten des Trainers. Klar wird: Thioune beschäftig­t sich intensiv mit Fernandes.

Der Spieler selbst macht einen sehr lockeren Eindruck. Er sucht das Gespräch mit seinen Mitspieler­n, flachst ab und an auch mal rum, ist in den Übungen aber stets konzentrie­rt bei der Sache. Im Testspiel gegen den VfB Hilden machte er nach seiner Einwechslu­ng einen sehr agilen Eindruck. „Er bringt körperlich schon einiges mit“, bestätigt Thioune. „Mit 16 Jahren habe ich noch nicht so ausgesehen. Er ist auch ein bisschen frecher auf dem Platz, das gefällt mir.“

Fernandes, der im Sommer 2021 aus der Jugend von Fortuna Köln nach Düsseldorf wechselte, hat nun täglich das ganz große Ziel vor Augen, alsbald Profifußba­ller werden zu können. In Fortunas U17 hob er sich bereits deutlich von seinen Mitspieler­n ab. So deutlich, dass Trainer Jens Langeneke und NLZ-Chef Frank Schaefer Trainer Thioune die klare Empfehlung aussprache­n, sich den Angolaner einmal näher anzuschaue­n. Das tut Thioune jetzt. Und er scheint Fan von Fernandes zu sein.

Dem 47-Jährigen imponiert es, dass sich der Youngster viel zutraut. Manchmal überdreht er noch ein wenig, oftmals muss der Trainer nachsteuer­n. Dass Fernandes

aber viel Talent mitbringt, ist offensicht­lich. „Er ist für sein Alter schon sehr akzelerier­t. Bei anderen Spielern in der U17 wäre es schon eine Herausford­erung, die in unser Training einzubinde­n“, sagt Thioune. „Aber da hat ihn der liebe Gott wohl ein bisschen geküsst. Das sind für ihn natürlich gute Voraussetz­ungen.“

Die kommenden Wochen werden erst einmal Aufschluss darüber geben, in welcher Mannschaft Fernandes vorerst auflaufen wird. Der 16-Jährige wird wahrschein­lich unter Langeneke in der U19 mit dabei sein. Vor wenigen Wochen hat er die Schule beendet. Ob er auf Dauer die einstündig­e Anreise aus Hennef mitmachen möchte, darf bezweifelt werden. „Das ist schon viel Aufwand für ihn“, bestätigt Thioune.

Auch deshalb entwirft Fortuna derzeit Konstellat­ionen, wie man das Talent in den kommenden Jahren ideal aufbauen kann. Der Plan von Sportvorst­and Klaus Allofs und Sportdirek­tor Christian Weber ist klar. Sie wollen Fernandes gern mit einem Profivertr­ag ausstatten. „Wir werden uns zeitnah zusammense­tzen und abklopfen, was er sich in Zukunft bei Fortuna vorstellen kann“, sagt Allofs.

Ein ähnliches Vorgehen wie bei Daniel Bunk erscheint wahrschein­lich. Das große Ziel muss es schließlic­h sein, die Top-Talente langfristi­g an den Klub zu binden, um sie perspektiv­isch in Profikader aufrücken zu lassen. Fernandes hat sich nun seine ersten Sporen bei den Großen verdient – und bei Thioune und Allofs ziemlich Eindruck hinterlass­en.

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FOTO: CHRISTOF WOLFF Gut gelaunt im Trainingsl­ager im österreich­ischen Bad Leonfelden: Der 16-jährige zentrale Mittelfeld­spieler Elione Fernandes Neto.

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