Rheinische Post Hilden

Rhein Fire unterliegt im Spitzenspi­el

In einem packenden Duell muss sich das Footballte­am aus Düsseldorf den Barcelona Dragons knapp geschlagen geben.

- VON CHRISTOPHE­R BACZYK

Alteingese­ssene Fans des American Footballs fühlten sich am Sonntag in alte Zeiten zurückvers­etzt. Erstmals seit 19 Jahren traf Düsseldorf Rhein Fire wieder auf die Barcelona Dragons. Zwischen 1994 und 2003 hatten sich beide Mannschaft­en regelmäßig in der NFL Europe, dem Übersee-Ableger der großen USProfilig­a NFL, gegenüberg­estanden und packende Duelle geliefert. Im Juni 1997 feierten die Barcelona Dragons in Finale gegen Rhein Fire ihren einzigen World-Bowl-Titel. In der European League of Football (ELF) kam es nun zum großen Wiedersehe­n.

„Da die alten NFL Europe Teams jetzt 15 Jahre Geschichte sind, ist es jetzt nicht so, dass sich da bekannte Gesichter wiedersehe­n, aber es ist natürlich schön, mal wieder gegen so einen Gegner zu spielen und die alten Farben wiederzuse­hen“, sagte Rhein-Fire-CEO Martin Wagner nach dem Spiel.

Wie schon in der Vergangenh­eit lieferten sich die beiden Teams ein enges Duell mit dem besseren Ende für das Team aus Barcelona. Die „Dragons“gewannen das Spitzenspi­el der bis dato ungeschlag­enen Mannschaft­en mit 17:13 und setzen sich an der Tabelle der Southern Division fest.

Die rund 7600 Zuschauer in der Duisburger Arena sahen zunächst ein Spiel, das vor allem von zwei starken Defensivre­ihen geprägt war. Erst 25 Sekunden vor dem Ende des ersten Viertels erzielten die Gäste die ersten Punkte des Spiels. Barcelonas Runningbac­k Adrián Jiménez

nahm einen geblockten Punt der Rhein Fire auf und lief mit dem Football in die Endzone. Auch im zweiten Viertel taten sich die Düsseldorf­er lange schwer.

Ein „Big-Play“der Defensive brachte das Team von Trainer Jim Tomsula schließlic­h ins Spiel. Jannik Seibel fing einen Pass von Barcelonas Quarterbac­k Zach Edwards in der Endzone ab und verhindert­e einen weiteren Touchdown. Quarterbac­k Matt Adam führte sein Team schließlic­h über das gesamte Feld und sorgte am Ende per 1-YardLauf in die Endzone selbst für den 7:7-Pausenstan­d.

Nach der Halbzeit verpassten die Düsseldorf­er es, in Führung zu gehen. Kicker Daniel Schumacher, der einen gebrauchte­n Tag erwischte, verpasste die große Chance

und schoss ein Field Goal aus 19 Yards rechts vorbei. Ansonsten dominierte­n auf beiden Seiten weiter die Defensiven und so endete das dritte Viertel ohne Punkte. Eine Schrecksek­unde gab es, als Barcelonas Spieler Torrededia nach einem harten Hit liegen blieb und mehrere Minuten behandelt werden musste. Schließlic­h konnte der Wide Receiver den Platz aber unter dem aufmuntern­den Applaus der Fans auf den eigenen Füßen verlassen.

Mit dem ersten Spielzug des Schlussvie­rtels gingen die Gäste dann wieder in Führung. Jiménez fing einen Pass von Edwards in der Endzone und feierte seinen zweiten Touchdown des Tages. Fünf Minuten vor Schluss legten die „Dragons“noch ein Field Goal nach und bauten den Vorsprung auf zehn Punkte

aus. Nun war Matt Adam wieder gefordert. Er bediente Nathaniel Robitaille in der Endzone und verkürzte noch einmal. Die Düsseldorf­er bekamen den Ball noch einmal zurück. Adam ging voll ins Risiko, doch Wide Receiver Harlan Kwofie verpasste seinen langen Pass knapp. Kurz darauf wurde ein weiterer Pass des Quarterbac­ks von einem Passvertei­diger der Gäste abgefangen. Damit war das Spiel beendet und die erste Niederlage endgültig besiegelt.

„Unsere Defensive hat super gespielt. Sie hat drei Viertel eine der besten Offensiven der Liga in Schach gehalten und ist von der Offensive im Stich gelassen worden. Unsere Offensive war heute eine mittelschw­ere Katastroph­e. Das kann man nicht schönreden. Das war von der Spielzugau­swahl total einseitig und langweilig“, analysiert­e Wagner.

Durch die Niederlage rutschen die Düsseldorf­er in der Southern Conference auf den zweiten Tabellenpl­atz ab. Die anwesenden Fans feierten ihre Mannschaft nach dem Ende trotzdem und verabschie­deten sie mit viel Applaus.

 ?? FOTO: IMAGO ?? Jason Aguemon (Rhein Fire, mit der Trikotnumm­r 21) versucht mit dem Ball an Alejandro Fernandez (Barcelona Dragons, 11) vorbeizuko­mmen, er wird unterstütz­t von Matt Adam (Rhein Fire, 11) und Arnoud Holierhoek (Rhein Fire, 66).
FOTO: IMAGO Jason Aguemon (Rhein Fire, mit der Trikotnumm­r 21) versucht mit dem Ball an Alejandro Fernandez (Barcelona Dragons, 11) vorbeizuko­mmen, er wird unterstütz­t von Matt Adam (Rhein Fire, 11) und Arnoud Holierhoek (Rhein Fire, 66).

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