Franzosen dominieren den Diana-Trial
Die einheimischen Pferde hatten das Nachsehen: Der Grafenberger Diana-Trial, ein wichtiges Vorbereitungsrennen auf den Henkel-Preis der Diana Anfang August, ging am Samstag nach Frankreich. Peshmerga, geritten von dem seit vielen Jahren in Deutschland tätigen Michael Cadeddu, setzte sich auf der 2100-Meter-Strecke sofort an die Spitze und kontrollierte von dort aus Tempo und Gegner. Die aus Mülheim/Ruhr angereiste Narmada wurde Zweite vor Soldanelle, einer weiteren Französin.
Es war ein doch etwas ernüchterndes Ergebnis für die hiesigen Stuten, denn die vierbeinigen Gäste zählen in ihrer Heimat keineswegs zur Elite. Anne-Sophie Crombez, Trainerin von Peshmerga, fand jedoch Erklärungen für zuvor weniger gute Leistungen ihres Schützlings: „Wir haben heute taktisch umgestellt“, meinte sie nach dem Rennen, „sie ist gleich nach vorne gegangen. Das haben wir bei den letzten Starts falsch gemacht.“Eine Nennung für den Preis der Diana hat sie nicht, „der Meldeschluss war schon im vergangenen Herbst, da war sie ja noch gar nicht gelaufen“, meinte Crombez, „wir werden aber darüber nachdenken, ob wir sie nachträglich nominieren.“
Das wird allerdings eine teure Angelegenheit, denn dann müssen zehn Prozent des gesamten Rennpreises von 500.000 Euro auf den Tisch gelegt werden, also 50.000 Euro. Zur Kasse gebeten wird der Besitzer des Pferdes, Avedis Damirdjian, der eine australische Eignergruppe vertritt. Entschieden werden muss dies aber erst wenige Tage vor dem Rennen.
Vor einem ähnlichen Problem steht das Gestüt Brümmerhof als Besitzer der zweitplatzierten Narmada, denn auch die wurde nie für die Diana eingeschrieben. Weil sowohl Mutter wie auch Geschwister Spezialisten für Kurzstrecken bis zur Meile waren, hatte man ihr eher nicht zugetraut, auf Strecken oberhalb von 2000 Metern Top-Leistungen zu zeigen. Ihre Leistung war noch höher zu bewerten, da sie schon kurz nach dem Start ein Hufeisen verloren hatte, was eigentlich weniger positiv für den weiteren Rennverlauf war.
Trotz Ferienbeginn war die Rennbahn gut besucht, allerdings gab es kleinere Probleme bei der Übermittlung der Wettquoten. Zumindest ein Heimsieg konnte verbucht werden, als Aggenstein für Trainer Ralf Rohne die erste Prüfung des Tages gewann. Auf der Grafenberger Bahn gibt es jetzt eine kurze Sommerpause, bevor am 7. August mit dem Henkel-Preis der Diana der Saisonhöhepunkt ansteht.