Rheinische Post Hilden

Gewerkscha­ften lehnen steuerfrei­e Einmalzahl­ung ab

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MAINZ/FRANKFURT/MAIN (dpa) Die IG Metall lehnt die Pläne einer steuerfrei­en Einmalzahl­ung als Mittel zum Inflations­ausgleich ab. Eine Sprecherin verwies am Montag auf Äußerungen des Gewerkscha­ftschefs Jörg Hofmann vom Monatsbegi­nn. Der Erste Vorsitzend­e der größten deutschen Gewerkscha­ft hatte bei der Ankündigun­g einer konzertier­ten Aktion durch Bundeskanz­ler Olaf Scholz (SPD) erklärt: „Tarifverha­ndlungen werden nicht im Kanzleramt geführt. Über Ziele unserer Tarifpolit­ik entscheide­t nicht die Politik, sondern die Tarifkommi­ssionen und Gremien der IG Metall.“Die IG Metall will in den ab September anstehende­n Tarifverha­ndlungen für die rund 3,8 Millionen Beschäftig­ten der Metall- und Elektroind­ustrie Erhöhungen

durchsetze­n. Scholz hatte am Wochenende als Ausgleich der stark gestiegene­n Verbrauche­rpreise die Möglichkei­t einer steuerfrei­en Einmalzahl­ung durch die Arbeitgebe­r vorgeschla­gen. Im Gegenzug sollen Gewerkscha­ften bei Tarifrunde­n auf einen Teil der Lohnsteige­rungen verzichten, um so die Inflation nicht weiter anzuheizen.

Auch die Gewerkscha­ft der Polizei (GdP) hält nichts vom Vorschlag. „Das ist keine nachhaltig­e Hilfe. Das Leben wird auch in den kommenden Monaten teurer“, sagte der stellvertr­etende GdP-Bundesvors­itzende René Klemmer am Montag in Mainz. Notwendig seien vielmehr dauerhafte Lohnerhöhu­ngen, die sich auch auf das Rentennive­au auswirkten.

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