Klimaschutz ist alternativlos
Olaf Scholz ist mit vielen Krisen in seine Amtszeit als Kanzler gestartet – und sortiert sie nun notgedrungen. Als Gastgeber beim G7-Gipfel in Elmau will Scholz auch beim Klimaschutz vorankommen – nachdem er bereits als Finanzminister einst einen „Klimaclub“besonders engagierter Nationen ins Spiel gebracht hatte.
Doch beim G7-Gipfel in Elmau drohen die anstehenden Weichenstellungen in einem Schlingerkurs zu enden: Maßnahmen gegen Russlands Angriffskrieg auf der einen Seite, wichtige Zukunftsinvestitionen wie eben in den Klimaschutz auf der anderen Seite. Dass die G7-Staaten nun erwägen, Investitionen und Fördermittel für die Ausbeutung weiterer Gasvorkommen zu beschließen, droht einen wichtigen Beschluss der UN-Klimakonferenz im vergangenen Jahr in Glasgow wirkungslos zu machen. Dort hatten sich rund 20 Staaten dazu bekannt – schließlich auch Deutschland – keine fossilen Energieträger in anderen Ländern mehr finanzieren zu wollen.
Einigen Entwicklungsländern wie dem beim G7Gipfel als Gast vertretenen Senegal die Ausbeutung neuer gigantischer Gasvorkommen in Aussicht zu stellen, bedeutet, andere Entwicklungsländer, denen das Wasser buchstäblich schon zum Hals steht, zu verraten. Letztere setzen darauf, dass es keine Rolle rückwärts beim Klimaschutz gibt, denn der ist ihre Lebensversicherung. Und auch in Deutschland werden die Auswirkungen der Erderwärmung von Jahr zu Jahr spürbarer.
Wenn die G7 nicht beim Klimaschutz versagen wollen, müssen sie sich mit ihren Beschlüssen an diesem Dienstag an den Pariser Klimazielen orientieren. Beschlüsse zur Energieversorgung müssen sich dem unterordnen. Denn für sie gibt es Alternativen, es existieren unterschiedliche Energiequellen. Alternativen zum Klimaschutz gibt es nicht.