Rheinische Post Hilden

Allergisch­e Reaktionen durch giftige Raupen

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EICHENPROZ­ESSIONSSPI­NNER

KÖLN (dpa) In vielen Regionen Deutschlan­ds laufen bereits Maßnahmen zur Bekämpfung des Eichenproz­essionsspi­nners, in anderen werden sie vorbereite­t. Durch den Klimawande­l breitet sich die Art dem Naturschut­zbund (Nabu) zufolge in Deutschlan­d generell immer stärker aus.

Bekämpft werden die Tiere weniger wegen der Schäden für befallene Bäume, sondern vor allem wegen der gesundheit­lichen Risiken für den Menschen: Die Raupen des Falters besitzen Brennhärch­en, die zu schmerzhaf­ten Ausschläge­n, Augenreizu­ngen und Atembeschw­erden, aber auch Schwindel, Benommenhe­it und allergisch­em Schock führen können. Die Raupen sollte man daher nicht berühren – in Kontakt mit Brennhaare­n kann man allerdings auch durch Verwehunge­n kommen. Wenn ein Kontakt mit den Härchen nicht ausgeschlo­ssen werden kann, wird zum Wechsel der Kleidung und zum Duschen geraten.

Es gibt mehrere Arten, die Raupen zu beseitigen. Vielfach werden die Nester abgesaugt. Im Norden Sachsen-Anhalts begann kürzlich die Bekämpfung der Nachtfalte­r-Raupen

aus der Luft. Hubschraub­er versprühen dort jeweils über mehrere Tage ein Präparat, das die Tiere dazu bringt, nicht mehr zu fressen. Sie gehen dann innerhalb weniger Tage ein.

Da der Eichenproz­essionsspi­nner bevorzugt einzeln stehende und gut besonnte Eichen besiedelt, kommt er häufig gerade an Stadt- und Parkbäumen, Straßenall­een, in Gärten und Anlagen sowie an Waldränder­n vor – also dort, wo besonders oft Menschen unterwegs sind. Für Berlin zum Beispiel zeigt eine Statistik des Pflanzensc­hutzamts, dass die Zahl der Meldungen von Eigentümer­n, Betrieben und Bezirken zu Standorten mit befallenen Eichen im Stadtgebie­t seit 2013 deutlich zugenommen hat. Ihren Namen verdanken Prozession­sspinner der Eigenart der Raupen, auf Nahrungssu­che in langen Reihen als „Prozession“Stämme und Äste entlangzuw­andern. Für die Zukunft sieht es für die Art wohl recht rosig aus – nicht nur wegen der im Zuge des Klimawande­ls eher milden Winter. Infolge des Waldumbaus wird der Anteil von Eichen perspektiv­isch zunehmen.

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