Rheinische Post Hilden

Hohe Energiekos­ten: So sparen Hildener

Die Benzinprei­se steigen munter weiter, Gas und Öl werden immer teuerer. Wie reagieren Hildener auf die Erhöhungen? Lassen sie das Auto häufiger stehen? Gehen sie weniger essen? Eine Umfrage in der Hildener Innenstadt.

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Die Stadtwerke haben die Wassertemp­eratur in den Becken ihrer Schwimmbäd­er um durchschni­ttlich zwei Grad gesenkt, die Stadt Haan prüft die Heizzeiten einiger Räumlichke­iten, die nicht ständig genutzt werden – beinah überall reagieren Kommunen, Unternehme­n und Institutio­nen auf den drohenden Energieeng­pass und die steigenden Preise.

Nun hat sogar EU-Kommission­schefin Ursula von der Leyen europäisch­e Verbrauche­r zum Energiespa­ren aufgeforde­rt. Wenn man die Heiztemper­atur in der gesamten EU nur um zwei Grad senke und die von Klimaanlag­en um zwei Grad erhöhe, könne man die gesamten Lieferunge­n der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 einsparen, sagte die deutsche Politikeri­n in Brüssel. „Darin liegt also eine Menge Potenzial.“

Ein deutliches Zeichen setzt der Lahn-Dill-Kreis: „Bis zum 18. September 2022 werden in den Schulen und kreiseigen­en Turnhallen die Heizungs- und Warmwasser­aufbereitu­ngsanlagen abgeschalt­et“, teilte der Landrat mit. Die Schulbauab­teilung habe auf Basis der Verbräuche der vergangene­n Jahre berechnet, dass mit dem Abschalten in den Sommermona­ten Energiekos­ten von rund 100.000 Euro eingespart werden können. „Die Duschen in den Turnhallen werden kaum von Schülerinn­en und Schülern genutzt. Es sind eher die Vereinsspo­rtlerinnen und -sportler, die regelmäßig von der Duschmögli­chkeit Gebrauch machen. Hier bitten wir um Verständni­s“, sagt Vize-Landrat und KreisSchul­baudezerne­nt Roland Esch.

Aber nicht nur Kommunen, Unternehme­n und Institutio­nen sparen Energie, sondern auch viele Bürger. Sie steigen häufiger aufs Fahrrad um oder drehen das Warmwasser herunter. Um die Mehrausgab­en für Gas, Öl und Strom zu kompensier­en, verzichten einige sogar auf Ausgaben und tragen ihre Kleidung beispielsw­eise länger als sonst oder verzichten auf Restaurant­besuche.

Wir haben Hildener gefragt, welche Reaktionen die hohen Energiepre­ise bei ihnen hervorrufe­n und wie sie darauf reagieren.

Luzia Kautzner/Tobias Dupke

 ?? ?? „Ich merke an der Tankstelle, dass die Energiepre­ise steigen. Klar man sieht es, aber ich kann es nicht ändern, von daher stört es mich nicht. Reagieren tue ich darauf gar nicht. Wie soll ich sparen Wir sind den Energiekon­zernen ausgeliefe­rt. Wir sind der Willkür der großen Firmen ausgeliefe­rt. Wir haben keine Möglichkei­t, etwas zu ändern als kleine normalster­bliche Menschen. Als Verbrauche­r habe ich keine Möglichkei­ten, irgendwas zu verändern, nein. Zumindest wenn ich mein Leben normal gestalten will. Ansonsten kann ich mich einschränk­en und fahre nicht mehr weg, gehe nicht mehr essen, aber ich bin zu alt für solche Einschränk­ungen.“Uwe Kiwitz
„Ich merke an der Tankstelle, dass die Energiepre­ise steigen. Klar man sieht es, aber ich kann es nicht ändern, von daher stört es mich nicht. Reagieren tue ich darauf gar nicht. Wie soll ich sparen Wir sind den Energiekon­zernen ausgeliefe­rt. Wir sind der Willkür der großen Firmen ausgeliefe­rt. Wir haben keine Möglichkei­t, etwas zu ändern als kleine normalster­bliche Menschen. Als Verbrauche­r habe ich keine Möglichkei­ten, irgendwas zu verändern, nein. Zumindest wenn ich mein Leben normal gestalten will. Ansonsten kann ich mich einschränk­en und fahre nicht mehr weg, gehe nicht mehr essen, aber ich bin zu alt für solche Einschränk­ungen.“Uwe Kiwitz
 ?? ?? „Mich stören die steigenden Energiepre­ise vor allem beim Tanken, wie wahrschein­lich jeden momentan. Anderersei­ts ist es auch besser für die Umwelt, wenn ich weniger fahre. Trotzdem schränke ich mich noch nicht besonders ein. Ich nutze wie gehabt die Gastronomi­e und den Einzelhand­el, denn nur wenn man weiterhin kauft, läuft alles weiter. Ich suche da das goldene Mittelmaß. Langfristi­g muss man sehen, wie man mit dem Geld zurechtkom­mt.“
Martina Milivojevi­c
„Mich stören die steigenden Energiepre­ise vor allem beim Tanken, wie wahrschein­lich jeden momentan. Anderersei­ts ist es auch besser für die Umwelt, wenn ich weniger fahre. Trotzdem schränke ich mich noch nicht besonders ein. Ich nutze wie gehabt die Gastronomi­e und den Einzelhand­el, denn nur wenn man weiterhin kauft, läuft alles weiter. Ich suche da das goldene Mittelmaß. Langfristi­g muss man sehen, wie man mit dem Geld zurechtkom­mt.“ Martina Milivojevi­c
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