Die Schlagzeilen vor 100 Jahren
Wie lebten die Menschen vor 100 Jahren? Und welche Themen trieben sie um? Wir schauen ins Archiv und zeigen hier einen Auszug aus der Berichterstattung des Rheinischen Volksblattes, Hildener Ausgabe, vom 28. Juni 1922.
Durchaus turbulent ging es damals in Hilden und in direkter Umgebung zu. So berichten die Redakteure von einem Großfeuer in Düsseldorf: Am 27. Juni „brach in der bekannten Waschpulverfabrik von Henkel u. Co. in Reisholz Feuer aus. Das Gebäude, in dem die wertvollen Reservematerialien untergebracht waren, brannte in voller Ausdehnung, wodurch dasselbe und die angrenzenden Schuppen vollständig zerstört wurden. Der Düsseldorfer Feuerwehr und der Werksfeuerwehr gelang es, das Feuer auf den Herd zu beschränken. Der Sachschaden wird auf mindestens zehn Millionen Mark geschätzt.“Die Ursache des Feuers sei noch unbekannt.
In Hilden beklagen die Bewohner von Haus Horst einen Einbruch. „In der vergangenen Nacht wurde zu Haus Horst eingebrochen“, berichtet das Rheinische Volksblatt. Gestohlen worden sei wertvolles „Silbergerät etc. im Wert von über 1/2 Mill. Mark“. Näheres habe die Redaktion noch nicht in Erfahrung bringen können.
„Demonstrationsversammlungen, von den drei soz. Parteien einberufen, wurden gestern im Hildener Theater, im Boltshaus und bei Mudersbach gehalten. Die Versammlungen nahmen einen ruhigen Verlauf. Die Fabriken und Büros hatten von mittags an geschlossen. Die öffentlichen Geschäfte und die Restaurants schlossen ebenfalls nachmittags ihre Lokale.“
In Hilden-Süd konnten die Fußballer einen Erfolg erzielen. „Hildener Turnverein von 1864 gegen Haaner Turnverein von 1883 2:1. Durch diesen Sieg ist Hilden 64 Pokalsieger der B- und C-Klasse geworden. Das Spiel selbst nahm einen ruhigen, fairen Verlauf. (...) Der angesetzte Schiedsrichter, Herr Büche (V.f.B. Hilden) wußte sich seiner Sache gut zu erledigen. Als Sieger von gestern kämpft Hilden 64 um den Pokal der Ligaklasse weiter. Heute heißt die Parole Hilden 64 gegen Benrath 81.“
tobi