„Stolperfalle“soll bald entschärft werden
Nach der Flut im Juli 2021 war der Fußweg von der Ittertalstraße zum Wanderparkplatz Heidberger Mühle nur provisorisch hergerichtet worden. Anwohner fürchten Stürze.
HAAN Dieter Terjung hält Hündin „Toffee“an der Leine. Die Labradormischlings-Dame gehört eigentlich einem Nachbars-Ehepaar, der Haaner nimmt sie jedoch ab und an mit, wenn er spazieren geht, so wie an diesem Morgen auf dem Fußweg, der von der Ittertalstraße aus in den Wald führt. „Toffee“blickt aufmerksam ins Unterholz, ganz so, als habe sie dort gerade ein Rascheln gehört. Es könnten aber auch die Schottersteine auf dem Weg gewesen sein, die die Geräusche verursacht haben, als der Haaner in die Hocke gegangen ist. Denn davon gibt es hier reichlich, und genau um diese Steine geht es.
Als im Juli vergangenen Jahres das große Unwetter auch in Haan und Gruiten wütete, wurde auch der Fußweg von der Ittertalstrasse hinunter zum Wanderparkplatz an der Heidberger Mühle von den Regenmassen bis zu einem halben Meter tief ausgespült. Dieter Terjung geht dort oft spazieren und nahm daher erfreut zur Kenntnis, dass „die Vertiefungen umgehend mit dicken Schottersteinen zugeschüttet wurden”. Es gibt jedoch leider ein Manko: „Die Steine sind derart groß, dass es einige Mühe macht, über sie hinwegzugehen oder besser gesagt, zu stolpern”, berichtet der Haaner. Besonders für Menschen mit einem Handicap sei es regelrecht gefährlich. Für Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen sei es sogar gänzlich unmöglich.
„Das Bauamt kennt die Situation”, sagt Terjung, denn ein Mitarbeiter der Stadt sei bei einer Begehung mit dem Haaner Seniorenbeirat und den Behindertenbeauftragten vor einiger Zeit mit an Ort und Stelle gewesen. Da war der grobe Schotter bereits Thema. Jedoch glaubt der Anwohner der Turnstraße, dass nicht die Stadt Haan für die Herrichtung des Weges zuständig sei, sondern der Bergisch Rheinische Wasserverband (BRW). Er wandte sich daher an unsere Zeitung und bat um Hilfe: „Der Fußweg ist etwa 400 Meter lang, davon sind rund 150 bis 200 Meter mit diesem Grobschotter belegt. Es ist ein sehr schöner Waldweg,
jedoch bei diesem Zustand sind es nur Wagemutige, die den Weg unfallfrei benutzen.”
Eine Anfrage beim BRW klärte schnell die Zuständigkeit, brachte in der Sache aber noch keine Fortschritte. „ Dieser Weg ist nicht im Eigentum des BRW und wir haben dort auch keine Arbeiten ausgeführt”, erklärte eine Vertreterin des Verbandes: „Wer die Ausbesserung vorgenommen hat, ist uns nicht bekannt.”
Der nächste Versuch – eine Nachfrage bei der Stadt Haan – schaffte dann Klarheit: Der angesprochene Fußweg von der Ittertalstraße aus hinunter zum Wanderparkplatz sei in der Tat städtisch, hieß es in einer schriftlichen Antwort. Der Betriebshof habe nach der Juli-Flut an dieser Stelle „zunächst die beschriebene Schotterung vorgenommen”, teilt die städtische Pressesprecherin
Sonja Kunders darin mit. Im Laufe des Sommers solle der obere Bereich des Weges aber noch eine feine Deckschicht erhalten. Allerdings gibt es noch eine Unbekannte, teilt Kunders mit: Da der Kreis Mettmann aktuell noch eine Baustelle im unteren Bereich am Parkplatz eingerichtet habe, „können hier die Arbeiten erst nach Abbau der Baustelle erfolgen”.
Terjung zeigt sich in jedem Fall zufrieden, dass aus dem Provisorium kein Dauerzustand wird. Er freut sich schon jetzt auf den Tag, an dem der Weg wieder „für uns alle gut benutzbar sein wird“. Hündin „Toffee“darf sich vermutlich noch auf viele weitere Spaziergänge einstellen.