Schimmelbeseitigung kostet 120.000
Beim Hochwasser 2021 drang Wasser in die Kellerräume einer Wülfrahter Feuerwache.
WÜLFRATH Es besteht Handlungsbedarf: In den Kellerräumen der Feuerwehrwache Flandersbach in Wülfrath finden in der Regel Schulungen der Einsatzkräfte statt. Doch daran ist aktuell nicht zu denken. Denn Schimmel breitet sich aus, zieht sich an der Wand hoch. Es ist wohl eine Spätfolge der Hochwasserflut vom Juli 2021, bei der auch Wasser von der über die Ufer getretenen Anger in die Räumlichkeiten der Freiwilligen Löscheinheit drang. Coronabedingt fiel das erst im Frühjahr 2022 auf.
Bei einem Ortstermin verschafften sich nun Mitglieder vom Ausschuss für Bürgerservice, Ordnung und Feuerwehr einen Eindruck vom Ausmaß, das aber noch nicht abschließend geklärt ist. Denn dafür muss erst der Estrich entfernt werden. Um aber zu handeln, braucht die Verwaltung den Grundsatzbeschluss zur Sanierung. Diese Entscheidung fällt nun der Rat der Stadt in seiner Sitzung einstimmig.
„Wir sind entsetzt“, sagte Ilona Küchler von den Linken und ergänzte: „Da muss mehr Tempo hinter. Das dauert schon viel zu lange.“Damit spielt sie allerdings nicht nur auf die Hochwasserschäden an, sondern auf den allgemeinen Zustand des Feuerwehrstandortes. Der stößt auch weiteren Ratsmitgliedern sauer auf. Auch sie sehen den akuten Handlungsbedarf für die zu kleine und in die Jahre gekommene Wache aus dem Jahr 1968.
Immerhin mangelt es dort an allen Enden und Ecken an ausreichenden Platz: Für die Pkw der Einsatzkräfte gibt es nur einen kleinen Parkplatz für wenige Autos. Es fehlt außerdem an entsprechenden Sanitärräumen und Duschen. Die Mitglieder müssen nach einem Einsatz quasi direkt verdreckt zurück nach Hause. Darunter leide das gesellige Miteinander, berichtete Thomas Finkensiep, Löschzugführer der Feuerwehr Flandersbach. Eine provisorische Umkleide gibt es erst seit ein paar Wochen in dem ohnehin schon engen Gerätehaus hinter den Löschfahrzeugen. Allerdings ist sie oben offen, sodass die Tore zum Lüften geöffnet bleiben müssen. „Wir wollen mehr Ehrenamtler dafür motivieren. Doch wie soll das mit solchen Zuständen funktionieren“, zweifelte Küchler an.
Kämmerer Paul-Georg Fritz betonte: Die Einsatzräume selbst seien nicht vom Schimmel betroffen. „Wir wollen den Schimmel aber schnell beseitigt wissen, um zeitnahe bessere Bedingungen für die Einsatzkräfte zu schaffen.“Eine Schadstoffmessung der Belastung in der Luft durch die Schimmelsporen sei bereits erfolgt, sagte Hochbauamtsleiter Georg Eickhoff. Als Konsequenz erfolgte die Schließung der Kellerräume. Aktuell weichen die Flandersbacher für Schulungen auf die Hauptwache an der Wilhlemstraße aus. Das kann aber keine Dauerlösung sein.
Um die Kosten für die Sanierung zu stemmen, setzt die Stadt auf Fördergelder vom Land. Insgesamt rund 120.000 Euro kalkuliert die Verwaltung dafür, ohne bisher das genaue Schadenausmaß zu kennen, da noch das Gutachten fehlt. Martin Groppe, Projektleiter des Feuerwehrneubaus, schätzt die Chance auf Bewilligung jedoch gut ein. Um die Gelder beantragen zu können, ist der nun getroffene Ratsbeschluss zur Sanierung der Feuchtigkeitsschäden notwendig. Der Beschluss enthält auch den geforderte „Kommunale Wiederaufbauplan“für die Fluthilfemittel. Das Platzproblem ist damit allerdings noch nicht gelöst und wird noch dauern.