Rheinische Post Hilden

Künstlerin malt mit ukrainisch­en Kindern im Riesenrad

- VON RALPH KOHKEMPER

OBERKASSEL Es war eine Hilfsaktio­n in luftiger Höhe. Die Künstlerin Nadja Zikes hat auf der Rheinkirme­s zusammen mit ukrainisch­en Kindern Bilder gemalt. Deren Erlös soll ukrainisch­en Familien, aber auch anderen hilfsbedür­ftigen Kindern in Düsseldorf zu Gute kommen. Ort des Geschehens war am Mittwoch das Riesenrad, das die Schaustell­erfamilie Bruch unter anderem auf der Rheinkirme­s betreibt. Initiiert hatte die Aktion für den guten Zweck der Verein „Düsseldorf hilft“zusammen mit Nadja Zikes. Es gehe ihr darum, so Zikes, etwas für alle Kinder tun, die in Not geraten sind.

Drei Werke hatte Zikes, deren Exponate seit vielen Jahren weltweit ausgestell­t werden, vorbereite­t. Sie machen das aus, wofür die Künstlerin

steht: Farbenfroh­e Bilder, die immer wieder neue, Mut machende Geschichte­n erzählen, in den Farbschich­ten, die nach und nach aufgetrage­n werden. Aber die wichtigste­n Details fehlten eben noch, waren nur mit leichtem Pinselstri­ch vorgezeich­net: weiße, kleine Herzchen. „Sie sind in dieser bewegenden Zeit ein Symbol für den Wunsch nach Frieden“, erläuterte Zikes.

Aufgabe der Kinder war es nun, diese Herzen auszufülle­n. Zwei, drei Kinder passten jeweils zusammen mit der Künstlerin und einem der Kunstwerke in die Gondel. Schaustell­erin Wiebke Bruch höchstselb­st achtete dabei darauf, dass stets alles in Ordnung war: „Wir stehen aus ganzem Herzen dahinter.“Und eine gute Freundin von Nadja Zikes, Barbara Köster, unterstütz­te die Aktion mit ihren drei Kinder Johann, Tessa

und Greta. Sie kümmerten sich darum, dass auch alle ukrainisch­en Kinder an die Reihe kamen.

Nadja Zikes fuhr mit den 15 Kindern, die zuvor alle ein T-Shirt mit der Aufschrift „Düsseldorf teilt“erhalten hatten, Runde um Runde. „Anfangs waren die Kinder erst einmal fasziniert von dem grandiosen Ausblick auf die Kirmes und über Düsseldorf – und weniger von der Malerei und den Bildern“, erzählte Zikes bei einem Halt zwischendu­rch, bevor es wieder auf 56 Meter Höhe ging. Nach einer guten Stunde Fahrt waren alle Werke fertiggest­ellt. Für Künstlerin und Kinder war es ein eindrucksv­olles Erlebnis. „Sich kreativ auszudrück­en, das ist heilsam für die Seele“, sieht es Nadja Zikes.

Die Bilder sollen nun in den Gängen des Rathauses zum Verkauf ausgestell­t werden. Mit ein paar Tausend

Euro pro Werk rechnet die Künstlerin da schon. Der Verein „Düsseldorf teilt“möchte die Gelder für seine Ukraine-Hilfe nutzen. Dabei geht es unter anderem um psychother­apeutische Angebote sowie um die Anschaffun­g des Nötigsten für den Neustart in Düsseldorf. Den Kontakt zu den Flüchtling­skindern hatte die Gemeinnütz­ige Kinderund Jugendeinr­ichtung Pinocchio aus Rath hergestell­t, die unter anderem ukrainisch­e Kinder betreut. Unterstütz­t hatte die Aktion auch das Steigenber­ger Parkhotel und angesichts der unklaren Wetterlage eine Reihe von Regenschir­men zur Verfügung gestellt. Gebraucht wurden sie aber dann doch nicht.

Der Verein „Düsseldorf teilt“weist darauf hin, dass auch Spenden jederzeit möglich sind. Infos gibt es unter www.duesseldor­f-teilt.de.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Drehte Runde um Runde mit ukrainisch­en Kindern im Riesenrad: Künstlerin Nadja Zikes. Dabei entstanden einzigarti­ge Kunstwerke.

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