Neuer Ärger für Juan Carlos
In einem Podcast spricht die Ex-Geliebte über weitere Affären des Königs und Todesdrohungen.
MADRID Neue Runde im Rosenkrieg zwischen Spaniens Altkönig Juan Carlos und seiner Ex-Geliebten Corinna zu Sayn-Wittgenstein. Die 58-jährige deutsche Unternehmerin enthüllt in einem Podcast neue Einzelheiten über ihre Romanze mit Juan Carlos. Es ist vermutlich kein Zufall, dass sich Sayn-Wittgenstein ausgerechnet jetzt mit neuen Enthüllungen zu Wort meldet. Vor einem Londoner Gericht kämpft sie momentan in einem Zivilprozess um Schadenersatz von Juan Carlos. Die Deutsche, die in London einen ihrer Wohnsitze hat, wirft dem 84 Jahre alten König im Ruhestand vor, sie nach Ende der Liebesbeziehung belästigt, bedroht und geschäftlich geschädigt zu haben.
Die Podcast-Serie von „Project Brazen“ist auf mehreren MediaPlattformen
verfügbar. Erstmal nur auf Englisch unter dem Titel „Corinna and the King“und in einer übersetzten spanischen Version („Corinna y el Rey“). Bis Weihnachten soll jede Woche eine neue Folge veröffentlicht werden. Darin plaudert Sayn-Wittgenstein über ihre fünfjährige Liebesgeschichte mit Juan Carlos, die nach ihren Angaben 2004 begann. „Er war sehr unterhaltsam und hartnäckig“, erinnert sie sich an den ersten Flirt. Der König ist seit 1962 mit Königin Sofía verheiratet – aber diese Ehe bestehe seit Langem nur auf dem Papier, sagt Sayn-Wittgenstein.
„Er ist einer der größten Verführer der royalen Welt”, erzählt sie. Lange Zeit gelang es, das Verhältnis, das laut
Sayn-Wittgenstein 2009 endete, geheim zu halten. Erst 2012, nachdem sich der König während einer Elefantenjagd in Botswana die Hüfte gebrochen hatte, wurde die Romanze bekannt. Auch bei dieser Großwildjagd, die in Spanien große Empörung auslöste, war Sayn-Wittgenstein dabei – allerdings seien sie zu dieser Zeit nur noch Freunde gewesen.
Warum die Beziehung mit Juan Carlos zerbrochen ist? „Es wurde für mich immer deutlicher, dass er nicht nur ein Doppelleben, sondern ein fünffaches Leben führte“, sagt Sayn-Wittgenstein. So habe der König auch während ihrer Liebesbeziehung Affären mit anderen Frauen gehabt. Auch die zweifelhaften
Finanzgeschäfte, die in den vergangenen Jahren durch Sayn-Wittgensteins Aussagen ans Tageslicht kamen, hätten zu diesem Leben hinter der majestätischen Fassade gehört. Strafrechtliche Ermittlungen in Spanien wegen Geldwäsche, Korruption und Steuerhinterziehung wurden allerdings inzwischen eingestellt.
Nachdem erst die Liebe und dann auch die Freundschaft mit Juan Carlos zerbrochen war, wurde aus der innigen Beziehung eine tiefe Feindschaft. Eine Klageschrift, die SaynWittgensteins Anwälte bei einem Londoner Gericht, dem High Court, einreichten, enthält schwere Beschuldigungen. Sie sei schikaniert und ausspioniert worden und habe sogar Morddrohungen erhalten, bekräftigt sie nun im Podcast. So habe ihr Juan Carlos ausrichten lassen: „Du könntest in einem Tunnel sterben wie Prinzessin Diana.“