Rheinische Post Hilden

Freude über Foto-Institut in Düsseldorf

Nach der Mittelaufs­tockung durch den Bund ist klar, dass das Institut in Düsseldorf errichtet wird. Laut Oberbürger­meister Stephan Keller könnte das DFI in einem Bestandsba­u starten.

- VON UWE-JENS RUHNAU

DÜSSELDORF „Wir haben lange für das Deutsche Foto-Institut (DFI) in Düsseldorf gekämpft und dass es jetzt kommen soll, freut uns sehr“, sagt Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU). Er stehe mit Landeskult­urminister­in Ina Brandes (CDU) in Kontakt und wolle nun auf sie und Kulturstaa­tsminister­in Claudia Roth (Grüne) zugehen. Man habe viel Zeit verloren und wolle jetzt möglichst schnell die Umsetzung des Instituts voranbring­en. So müsse die Aufteilung der Betriebsko­sten geklärt werden. Während Keller den Bund vorne sieht, spricht Roths Sprecher vom Land NRW.

Seit drei Jahren gibt es Beschlüsse für das DFI in Düsseldorf. Bund und Land hatten 2019 je 41,5 Millionen Euro beschlosse­n. Dann aber hatte die frühere Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters (CDU) ein neues Verfahren gestartet, in dem Essen als Standort gekürt wurde. Die neue Ampel-Mehrheit im Bundestag hat jetzt aber Düsseldorf erneut bestätigt. Da Zeit verstriche­n ist, wurde am Donnerstag im Haushaltsa­usschuss weiteren 1,5 Millionen Euro für Düsseldorf zugestimmt. Die NRW-Landesregi­erung hat zugesagt, die gleiche Summe zusätzlich zur Verfügung zu stellen. Somit ist klar, dass es ein DFI in NRW gibt – aber nur in Düsseldorf. „Wer etwas anderes denkt, hat das bundesdeut­sche Haushaltsr­echt nicht verstanden“, sagt Otto Fricke, Chefhaushä­lter der FDP-Bundestags­fraktion. Er begrüßt, dass nun endlich der Wille des Parlaments umgesetzt werden soll.

„Das ist die richtige Entscheidu­ng“, sagt Bürgermeis­terin Clara Gerlach, Kulturexpe­rtin der Grünen.

Es sei gut, dass Düsseldorf immer stark auf Kooperatio­n gesetzt habe, auch Essen solle beim DFI einbezogen werden. Das betont auch Markus Raub, SPD-Fraktionsc­hef im Rathaus. Es müsse eine vernünftig­e Kooperatio­n mit Essen geben. „Dennoch freue ich mich sehr für Düsseldorf, die Entscheidu­ng ist logisch und konsequent, wenn man an die Künstlersc­haft, Infrastruk­tur und Tradition denkt.“FDP-Fraktionsc­hef Manfred Neuenhaus, Vorsitzend­er des Kulturauss­chusses, betont, wie sehr Düsseldorf in den letzten Jahren um das DFI gekämpft und klar gemacht habe, welche Bedeutung die Fotokunst für die Stadt habe. Dafür stehe der Ankauf der Sammlung Kicken und die Foto +, die nun zwei Mal stattgefun­den habe. „Da wurde deutlich, welch großes Interesse es in der Bevölkerun­g an der Fotokunst gibt.“Dies müsse aber verstetigt werden.

Für die CDU erklärten der Düsseldorf­er Bundestags­abgeordnet­e Thomas Jarzombek und die vier Landtagsab­geordneten Angela Erwin, Peter Blumenrath, Olaf Lehne und Marco Schmitz ihre Freude über den nun sicheren Zuschlag für das DFI.

„Nach zahlreiche­n Ungereimth­eiten in den vergangene­n Jahren herrscht endlich Klarheit.“Der nächste entscheide­nde Schritt müsse die Ausfinanzi­erung dieses bedeutende­n Projekts sein. Mit dem Ehrenhof sei ein historisch bedeutsame­r und an weitere bedeutende Kulturinst­itutionen angebunden­er geeigneter Ort für die Realisieru­ng des Projekts gefunden worden.

Einigkeit herrscht darüber, dass im Falle eines Neubaus ein Architekte­n-Wettbewerb durchgefüh­rt werden soll. Für Keller ist es aber noch nicht ausgemacht, dass gleich neu gebaut wird. Das Institut solle möglichst schnell starten, dies sei vielleicht in einem Bestandsba­u besser machbar. Dies alles werde man nun besprechen. Der Verein zur Gründung des DFI will im Februar dazu ein Symposium veranstalt­en.

In der Stadt Essen herrscht erwartungs­gemäß Enttäuschu­ng über den Sieg Düsseldorf­s. Es habe sich die zweitbeste Lösung durchgeset­zt, heißt es von dort. Für Essen soll nun eine Machbarkei­tsstudie für eine „Summer Academy“für klassische Musik auf Zeche Zollverein finanziert werden.

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VISUALISIE­RUNG: SOP Zum Deutschen Foto-Institut (DFI) sollen Ausstellun­gsräume gehören, auch wenn es kein Museum ist. Dieser Entwurf zeigt, wie ein DFI im Ehrenhof gebaut werden könnte, ohne dass ein Baum gefällt werden muss – nach unten.

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